Theateraufführung - "Diffusorfolie"

  • Hallo,


    ich weiß nicht, ob ihr mir da helfen könnt, aber ich versuch's einfach mal.


    Für eine Theateraufführung arbeite ich mit DMXControl, um alles zu steuern.
    Das hat bis jetzt immer super funktioniert.


    Nun stellt sich mir für eine szenerische Umsetzung allerdings die Frage, wie ich es lösen kann.
    Und zwar soll für ein "Raum" auf der Bühne gebaut werden, welcher von der Bühnenrückseite mit Scheinwerfern beleuchtet wird, sodass man aus Publikumssicht nur Schatten der Darsteller sieht.
    Um dies Umzusetzen dachte ich an eine Art Diffusorfolie, wie sie auch bei PAR's eingesetzt wird, nur eben wesentlich größer.
    Gibt es solche Folien, mit der das möglich ist? Es soll ungefähr 2,00x1,00 Meter groß sein.


    Vielen Dank im Voraus!

  • Hi!


    Such mal in Google nach "Frostfolie". Da taucht z.B. auch ein Shop auf der Meterware mit einer Breite von 1,22m verkauft.
    Da könnte was dabei sein. Ist nur die Frage ob/wie Du die dann Bühnentauglich dort montierst.
    Hab das zwar selbst noch nie getestet, aber das könnte gehen. Wenn Du übrigens schöne Schatten haben willst, nimm nicht einfach "Scheinwerfer", sondern nimm z.B. einen (alten) Diaprojektor oder eben einen Projektionsscheinwerfer. Dann werden die Ränder "schärfer" (und durch die Folie wieder weicher ;)).


    Hoc

    Mein Equipment:
    1x Hirn | 2x Augen (leicht defekt) |2x Ohren | 1x Mund |32x Zahn (zum Teil V1.5) | 1x Handundfuß-Interface

    *SCNR*

  • Soll das ein richtiges Schattenspiel werden? Also hinter einer weißen Leinwand? Dann musst du noch darauf achten, dass die Lichtquelle in etwa körpermittig platziert ist, sonst gibt es arge Verzerrungen. Deine Lichtquelle wird ja wahrscheinlich ein Punktstrahler sein und kein Flächenstrahler. Die Frostfolie kann zwar den Spot weichzeichnen, aber die Lichtstrahlen nicht in breites, hohes Flächenlicht verbiegen.
    Ausserdem sollte man möglichst nahe an der Leinwand spielen, damit sich der Schatten scharf abzeichnet und keine Verzerrung durch die Tiefenstaffelung auftritt.


    Gruß
    Konrad

  • Eine diffuse Folie wie in PARs ist dafür gedacht das Licht eines Scheinwerfers zu streuen und dessen Kanten weicher zu machen. Was du eher brauchst eine Leinwand auf die du von hinten projizieren kannst. Du könntest dazu bspw. eine wirkliche Rückprojektionsleinwand verwenden, was aber immer den Leinwandcharakter hat. Die einfache Variante ist natürlich einfach gespannter weißer Stoff (funktioniert super und ist günstiger als Folie).


    Eventuell könntest du auch über ein Gaze nachdenken. Aber da habe ich leider keine Erfahrung wie gut das aussieht.


    Du solltest natürlich die Lichtquelle auch entsprechend wählen. Je nach gewünschtem Effekt Stufenlinsen, Fluter oder Profiler. Wie viele und wie stark hängt von der Größe und der Grundhelligkeit im Raum ab. Das musst du eventuell probieren. Zur Platzierung hat konrad ja schon was geschrieben.

  • Die LEE- (oder wie auch immer) Folie ist für so nen Zweck viel zu teuer, die sind darauf ausgelegt, in gewissem Maße auch Temperatur auszuhalten - das brauchst du ja hier nicht. Da reicht ein klassisches Leintuch (gespannt), damit bekommst du schon gute Ergebnisse.
    Was noch gehen könnte ist Malerplane oder -abdeckfolie aus dem Baumarkt, die ist transparenter, nur wirst du da wahrscheinlich Falten drin haben.


    Zur Lichtquelle wurde ja schon viel gesagt - wichtig ist es eben, dass es eine punktförmige Lichtquelle ist. Man kann z.B. auch mit zwei Overheadprojektoren arbeiten, dann sind Effekte wie das Verschwinden von Schatten mitten auf der Leinwand möglich - nur denke ich nicht, dass du das vor hast.


    Freundliche Grüße


    Stefan

  • Eventuell könntest du auch über ein Gaze nachdenken. Aber da habe ich leider keine Erfahrung wie gut das aussieht.


    Hmmm, ich würde keine Gaze verwenden, da diese teilweise recht durchsichtig ist (kommt natürlich auf die Qualität der Gaze an).


    Wir verwenden in meiner alten Schule, in der ich ab und zu noch bei Theaterprojekten die Technik mitschmeiße eine Rückprojektionsleinwand um mit einem Beamer Szenenhintergründe darauf zu projizieren und um Schattenspiele bei Theateraufführungen zu realisieren. Dafür hänge ich immer einen Tagesichtprojektor an einen Switch und schalte diesen per DMXC an den entsprechenden Zeiten ein ;). Das funktioniert alles recht gut, allerdings ist diese Projektionsfolie bei uns wärend der gesamten Vorführung hinter der Bühne aufgebaut. Aber wir haben auch nur recht wenig Platz nach oben (die Folie ist so hoch bzw. die Decke ist sooo niedrig, dass die Folie nicht zwischen Bühne und Decke passt). Aber wenn ihr mehr Platz nach oben habt, könnte ich mir vorstellen, dass es bei euch recht gut aussehen könnte. Und den schwarzen Rahmen, der um die Folie herum ist, kann man vermutlich gut durch Szenerie und Requisiten verdecken. So viel ich weiß kann man solche Folien auch leihen, dann könntet ihr mal schauen, ob das für euch geeignet ist. Sonst ist tatsächlich auch ein Leintuch recht gut geeignet (das hatten wir vor der Projektionsfolie), allerdings ist das darauf projezierte deutlich dunkler als mit der Rückprojektionsleinwand.
    Viele Grüße
    JP


  • Such mal bei Fa. Gerriets oder einfach in Google nach "Rückprojektionsfolie". Achtung: nicht ganz billig.

  • Erst einmal vielen Dank für eure Hilfe!


    Ich hab mir jetzt mal alle Vorschläge angeschaut, und jedenfalls preislich gesehen kommt mir das Leintuch am kostengünstigsten vor (gerade einmal 8€ für 135cm Breite).
    Wir wollen kein "richtiges" Schattenspiel damit machen, es soll einfach nur zu sehen sein, dass hinter dieser "Wand" noch Leute sind.


    Quote

    Wenn Du übrigens schöne Schatten haben willst, nimm nicht einfach
    "Scheinwerfer", sondern nimm z.B. einen (alten) Diaprojektor oder eben
    einen Projektionsscheinwerfer. Dann werden die Ränder "schärfer" (und
    durch die Folie wieder weicher ;)).
    (von Hoc)

    Wir müssen leider normale PAR's nehmen, da wir nichts anderes zur Verfügung haben, und unser Budget doch schon ziemlich klein ist (Es wird von einer städtischen Schule finanziert, das sagt glaub ich alles).
    Wird es überhaupt mit PAR's funktionieren, oder wird man dort nichts erkennen können? Der Abstand zwischen PAR und Leintuch wird ungefähr 1,5 - 2 Meter betragen.

  • nur zwei Meter? Das ist recht wenig für nen Par, wenns nicht grad ein Flood ist. Das "Erkennen, dass da noch Leute sind" bekommst du damit hin. Versuche für den PAR noch nen Frostfilter zu bekommen, und wenn du mehrere Pars einsetzt, dann nimm sie knapp übereinander, dann hast du in horizontaler Richtung noch mehr "Schärfe" das man Personenumrisse noch leicht erkennen kann.


    Freundliche Grüße


    Stefan

  • Hi,
    wenn ihr hier alle von Folien sprecht, fällt mir spontan die Maler Abdeckfolie ein.
    Die habe ich mal auf einer Theaterbühne in der Schule für genau den Zweck eingesetzt wie du es gerade brauchst.


    Und zwar habe ich die damals beim OBI geholt. Nur hab ich nicht das normale dünne Zeug genommen, sondern es gibt da verschiedene Dicken.
    Wir haben damals "Extra Stark" verwendet. Diese ist schön milchig und gab eine relativ opake Oberfläche.
    Beleuchtet wurde das ganze von hinten mit 8 PARs.


    Wenn ich mich recht erinnere ist die Folie 5x7 Meter groß und sehr reisfest.


    Gruß Jonas

  • Hallo,
    wie gesagt, wenn es eine städtische Schule ist, dann hast du sicher auch Zugriff auf einen Tageslichtprojektor. Diese haben den Vorteil, dass sie das Licht schon aus einer gewissen Höhe abstrahlen, der Lichtstrahl rechteckig ist (also so gut wie keine Halos an den Seiten) und die Projektoren sind recht hell. Außerdem haben Tageslichtprolektoren oft einen großen Abstrahlwinkel, du kannst einen davon also recht nahe hinter die Projektionsfläche stellen und wenn du Glück hast, erwischt du einen mit einer (oder sogar zwei) recht hellen 400W Halogenlampen. Ich geh immer, wenn ich einen Tageslichtprojektor für solche Angelegenheiten brauche, alle Klassenzimmer in der Schule durch und suche mir den hellsten aus :D. Und wenn die Tageslichtprojektoren bei euch auch ein Untergestell mit Rollen wie unsere haben, dann kann man den Projektor sogar noch recht schnell und einfach wären eines Szenenumbaus auf- und abbauen (vorausgesetzt, die Position ist genau markiert und der obere Spiegel wird mit Gaffa fixiert). Das lange Kabel lässt da meißt recht großen Spielraum zum Verfahren.
    Viele Grüße
    JP

    im Falle eines Falles klebt Gaffa einfach alles, denn Gaffa ist dein Freund und Helfer :thumbup:

    Edited 2 times, last by JPK ().

  • Hallo,
    wie gesagt, wenn es eine städtische Schule ist, dann hast du sicher auch Zugriff auf einen Tageslichtprojektor. Diese haben den Vorteil, dass sie das Licht schon aus einer gewissen Höhe abstrahlen, der Lichtstrahl rechteckig ist (also so gut wie keine Halos an den Seiten) und die Projektoren sind recht hell. Außerdem haben Tageslichtprolektoren oft einen großen Abstrahlwinkel, du kannst einen davon also recht nahe hinter die Projektionsfläche stellen und wenn du Glück hast, erwischt du einen mit einer (oder sogar zwei) recht hellen 400W Halogenlampen.
    [...]
    Viele Grüße
    JP

    Das ist von der Idee her nicht schlecht, das könnte ich auch einmal ausprobieren, nur weiß ich zumindest von den Räumen in denen ich immer Unterricht habe, dass es immer nur 250W-Projektoren sind, mit entsprender Helligkeit.
    Da dann noch von vorne das Bühnenlicht kommt, glaube ich fast nicht daran, dass der Schein vom OHP noch zu sehen ist.


    ______________

    nur zwei Meter? Das ist recht wenig für nen Par, wenns nicht grad ein Flood ist. Das "Erkennen, dass da noch Leute sind" bekommst du damit hin. Versuche für den PAR noch nen Frostfilter zu bekommen, und wenn du mehrere Pars einsetzt, dann nimm sie knapp übereinander, dann hast du in horizontaler Richtung noch mehr "Schärfe" das man Personenumrisse noch leicht erkennen kann.


    Freundliche Grüße


    Stefan

    Wahrscheinlich (wenn ich es richtig in Erinnerung habe) sind es 2 oder 4 PAR-56 Short mit WFL Leuchtmitteln. Diffusorfolie für die Dinger hätten wir auch noch zur Verfügung, sodass der Strahl noch etwas breiter wird.


    Quote from JonaHi, <br>wenn ihr hier alle von Folien sprecht, fällt mir spontan die Maler Abdeckfolie ein.<br>Die habe ich mal auf einer Theaterbühne in der Schule für genau den Zweck eingesetzt wie du es gerade brauchst.<br>,

    Hi,
    wenn ihr hier alle von Folien sprecht, fällt mir spontan die Maler Abdeckfolie ein.
    Die habe ich mal auf einer Theaterbühne in der Schule für genau den Zweck eingesetzt wie du es gerade brauchst.

    Was für Abdeckfolie meinst du?
    DIe Abdeckfolie die ich kenne ist fast transparent, sodass diese dafür nicht geeignet wäre.

  • DIe Abdeckfolie die ich kenne ist fast transparent, sodass diese dafür nicht geeignet wäre.


    Naja, das ist eigentlich auch nicht sooo schlimm. Gerade das "fast transparent" macht es aus. Wenn du von solch dünnen fast durchsichtigen Abdeckfolien mehrere Lagen nimmst, hast du einen ähnlichen Effekt, wie wenn du eine Lage dicke Folie nimmst. Du willst damit ja nur erreichen, dass sich das Licht an der Folie bricht und du so eine größere Fläche ausleuchten kannst.
    Was da aber z.B. auch geht, ist dünner weißer Stoff wie z.B. Gaze. So hättest du also im Prinzip zwei Stofflächen zwischen denen die Schauspieler spielen. Auf die eine schauen die Zuschauer, die andere benutzt du als Flächenlampe. Allerdings musst du hier aufpassen, wegen der Brandgefahr. Leinen sind recht unproblematisch, weil diese recht schwer zu eintflammen sind und bei dir auch recht weit von den Lampen entfernt stehen kann, aber bei dünnem Stoff ist das natürlich etwas anderes. Also den dünnen Stoff nicht zu nahe an die Scheinwerfer (so viel ich weiß gibt es auch schwer entflammbare Gaze, aber die ist dann wieder deutlich teurer).
    Viele Grüße
    JP

    im Falle eines Falles klebt Gaffa einfach alles, denn Gaffa ist dein Freund und Helfer :thumbup:

    Edited once, last by JPK ().


  • Naja, das ist eigentlich auch nicht sooo schlimm. Gerade das "fast transparent" macht es aus. Wenn du von solch dünnen fast durchsichtigen Abdeckfolien mehrere Lagen nimmst, hast du einen ähnlichen Effekt, wie wenn du eine Lage dicke Folie nimmst. Du willst damit ja nur erreichen, dass sich das Licht an der Folie bricht und du so eine größere Fläche ausläuchten kannst.

    Ich hab von euch ja jetzt schon ziemlich viele Möglichkeiten bekommen, wie es gehen könnte.
    Ich nehm die ganzen Tipps jetzt erst einmal mit zur nächsten Probe, sodass alle zusammen entscheiden können.


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Eine Maler-Abdeckfolie hat auf der Bühne nichts zu suchen. Das Zeug brennt wie der Teufel unter Entwicklung von Unmengen von Ruß.
    Mit 2m Abstand wirst du mit Pars kein vernünftiges Ergebnis bekommen. Mehrere Scheinwerfer machen keinen Sinn. Wenn du eine scharfe Abbildung auf der Leinwand haben willst, dann kannst/darfst du auch nur eine Lichtquelle verwenden. Der Overheadprojektor macht dann wahrscheinlich noch am meisten Sinn.

  • was besser funktioniert als par kannen sind einfache 500 w oder 1000 w baustellenfluter. die kosten nicht viel, gibts in jedem baumarkt und sind in vielen fällen asymetrisch. du hast einen super abstrahlwinkel und kannst für den notfall noch frostfolien davor kleben. gibt eigentlich keine kostengünstigere variante.


    als vorhang eingnet sich eigentlich feinmaschige gardiene. (seidenartige) ist von prinzip wie gage und bekommst relativ günstig.


    mache das immer mal bei größeren theaterproduktionen und es funktioniert 1a ^^

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