Daran kann es nicht liegen?
Nein, daran liegt das nicht. Der Abschlusswiderstand sorgt "nur" dafür, dass es keine Reflexionen des DMX-Signals am Kabelende gibt, die sich dann mit dem eigentlichen DMX-Signal überlagern und so die Scheinwerfer nur noch Kauderwelsch verstehen. Das Verhalten bei dir liegt klar am Scheinwerfer.
Und die LJ Community zerfetzt sich förmlich um die Frage ob man 110ohm benötigt oder nicht.
Das ist korrekt. Hier die klare Antwort auf diese Frage: "Es kommt darauf an"
Es kommt nämlich darauf an, ob man mit dem Blick des Standards darauf schaut oder dem Blick aus der Praxis. DMX nutzt den RS485-Bus für die Übertragung der DMX-Signale. Dort ist definiert, wie die Sender, Empfänger und der Bus (also das Kabel) beschaffen sein müssen. In diesem Standard steht ganz klar drin: Ja, man braucht einen Abschlusswiderstand von 120Ohm und die Kabel müssen eine Impedanz von 110Ohm aufweisen. Hier ganz wichtig: Das heißt nicht, dass die Kabel einen Widerstand von 110 Ohm haben, sondern einen Wellenwiderstand von 110 Ohm. Das ist ein entscheidender Unterschied. Dann und nur dann kannst du bei DMX 1 Sender und 31 Empfänger anschließen. Die Praxis zeigt, dass der RS485 Bus doch auch recht robust ist. Man kann also auch andere Kabel (sprich Mikrofonkabel) verwenden und den Abschlusswiderstand weglassen. Es wird dadurch nicht gleich die DMX-Übertragung unmöglich gemacht. ABER: Beides hat einen Einfluss auf die maximale Kabellänge und die maximale Anzahl der Geräte, die an einem DMX-Bus hängen können. Beides nimmt mit Mikrofonkabeln und ohne Abschlusswiderstand merklich ab. So kann man dann eben z.B. nur noch 15 Empfänger betreiben, bevor dann Geräte anfangen, das Signal nicht mehr richtig zu verstehen. Das kann dann die wildesten Effekte haben. Da ist alles dabei von "reagiert gar nicht" bis "tut eigentlich, was man einstellt, aber manchmal gibt es so kurze Farbblitzer". Das ist dann halt sehr nervig und hängt auch von Fall zu Fall ab (mal sind die Kabel so gut, dass der 17. Scheinwerfer noch tut, mal hat man schon nach dem 14. Probleme).
In der gelebten Praxis habe z.B. ich fast alle Kabel mit der richtigen Impedanz und guten Steckern (konnte ich machen, weil alles selbst gebaut). Ich betreibe eine gewisse Separation von DMX-Strängen, da mir meine 3x Showtec Net-2 insgesamt 6x unabhängige DMX-Linien ermöglichen. Dafür verzichte ich aber z.B. auf Abschlusswiderstände und komme mit dem Setup auch durchaus auf so 20 - 25 Geräte maximal in einem Strang (vor allem meine 16 Eurolite PS-4 hängen eigentlich immer in einer DMX-Linie). In meiner ehemaligen Schule wiederum verwenden wir fast ausschließlich Mikrofonkabel und kommen so auf um die 15 - 20 Geräte, was eigentlich immer ausgereicht hat.
Zusammenfassend kann man also sagen: Du musst dir mit deinen Kabeln jetzt keine Gedanken machen und diese einfach so benutzen. Erst, wenn es zu Flackerern kommt oder ein Gerät nicht angesteuert werden kann, dann würde ich handeln.
Kann mir jemand tipps geben wie man bessere Fixtures identifizieren kann?
Generell verzichte ich nicht nur auf die ganz günstigen "Marken" aus China, die man beim Großen A hinterher geworfen bekommt. Aber ich lasse in aller Regel auch die Finger von den Eigenmarken der Händler (Lightmaxx beim großen M bzw. Stairville beim großen T). Nur in Ausnahmefällen schaue ich mir die an und dann auch ganz genau, ob es da irgendwelche Probleme gibt. In der Preisstufe darüber (so um 100 - 200€) ist man auch nicht immer vor Problemen in der Firmware gefeit, aber zumindest die krassen Ungereimtheiten sind draußen und man bekommt normalerweise auch konsistente Geräte, wenn man später noch einmal mehr kauft. Das kann bei den günstigen auch anders sein. Aber bei diesen Preisen kann man dann halt auch gleich deutlich weniger Scheinwerfer kaufen, wenn es nur ein Hobby ist. Daher empfiehlt es sich da eigentlich immer gerade beim großen M oder großen T vorbeizufahren und die Geräte anzuschauen oder sich je ein Testgerät schicken lassen, alle testen und dann vom besten mehrere bestellen und den Rest zurück schicken.
Viele Grüße
JP