6-8 Kanaldimmer mit DMX-Ansteuerung

  • Wir sind ein kleines Laientheater (www.scheyerer-buehne.de)
    und derzeit planen wir, unsere betagte Lichsteuerung gegen eine Neue
    auszutauschen. Ein wesentliches Problem ist es, dass wir nicht direkt
    alle unsere Halogen-Strahler (100W bis zu 1kW) gegen die modernen
    LED-Leuchten austauschen können (das Budget!!! ).
    Die benutze Anlage ist eine erprobte (=alte) italienische SGM (24 Fader
    Pult "REGIA 24" und 3x Dimmerpacks "P810" je 8 Kanäle/10A).
    Das große Problem: die Steuerung erfolgt über ein SGM-eigenes Digital-Protokoll: SGM-256.
    Und es scheint, dass keine Adapter / Konverter dafür erhältlich sind.


    Daher meine Frage, ob nicht vielleicht jemand funktionstüchtige DMX-Scanner hat und diese nicht mehr benötigt.
    Da wäre unser kleiner Verein durchaus geneigt, diese käuflich (ich wage es kaum zu sagen: ?geschenkt? :saint: ) zu übernehmen.
    Das wäre echt super!!!


    Besten Gruß Wilfried

  • Moin,


    habe ich das jetzt richtig verstanden, dass ihr konventionelles Licht gegen bewegtes (Effekt-) Licht austauschen wollt?
    Das halte ich jetzt spontan für schwierig damit eine ordentlich Ausleuchtung zu kreieren.
    Oder habe ich da was falsch verstanden?


    Gruß Finn

  • Noch mal in Richtung Wilfried, ich würde mir lieber einen neuen Dimmer anschaffen. Besseres unkompliziertes Weißlicht werdet ihr nicht finden. LEDs mit vernünftigen Weißlich sind sehr sehr sehr teuer! Selbst in den modernsten Bühnen, ESC usw. hängen oft noch Theaterscheinwerfer, weil es für das Gründlich einfach 10xbesser aussieht. Mimik vernünftig sichtbar keine grünen fahlen Gesichter.


    Effektlicht ist dann oftmals in LED um evtl. zusätzlich eine Farbeffekte hinzuzufügen, dabei ist dann dir Farbwiedergabe egal, da die konventionellen Scheinwerfer ja trotzdem da sind.


    Jetzt zu deiner Frage was willst du mit Scannern?
    Sind für Disko/Musik entwickelt worden, da ein Spiegel weniger Masse hat und sich agiler bewegen kann als ein MovingHead. Sie sind für Goboprpjektion und haben meist einen engen Abstrahlwinkel. Im Theather nur als Effektlicht in einzelnen Szenen brauchbar.


    Wenn bewegt, dann Washlights evtl. Mit Zoom, wird aber teuerer.


    Meine Budget-Empfehlung, neuer Dimmer, ein par nicht beweglich LED-"Pars"/Flats und dann mal weiter sehen.


    Licht kostet nun mal Strom, und LED-Weiß macht im Theater meist nur Stress, konventionell sieht einfach besser aus!
    Gruß Scyte

    Was mit Gaffer nicht klebt, ist kaputt! :rolleyes:


    Je mehr Käse desto mehr Löcher
    Je mehr Löcher desto weniger Käse
    Ergo:
    Je mehr Käse desto weniger Käse :thumbup:

  • Hallo Finn,


    unser bestehendes Lichtsteuerpult wird unzuverlässig, auch die Dimmer.
    Da fanden wir bei den geeigneten Herstellern vieles, was auch für moderne LED-Lampen eingesetzt wird.
    Daher kam uns die Idee, langsam auf LED umzusteigen.
    Also erst mal eine Mischung aus konventionellem Halogen-Licht unterstützt mit LED.
    Weil hier z.B. Farberzeugung viel flexibler abläuft, als bei konventionellem Licht (Einsatz von LEE-Filterfolien).
    Bewegtes Licht wollen wir gar nicht haben.


    Hallo Scyte,


    Danke auch für deinen Rat. Und was 'Scanner' betrifft: das ist ein (sagen wir mal) Druckfehler.
    Sollte eigentlich Dimmer heißen.
    Eigentlich hatten wir auch gehofft, mittels LED spürbar in den Verbrauchskosten runter zu kommen. Aber das ist wohl eher eine Mähr.


    Besten Grüße Wilfried

  • Hallo!


    Das mit den geringeren Verbrauchskosten bei LEDs kann man nur längerfristig sehen, da wie du gemerkt hast, die Anschaffungskosten für die LED-Technik schon nicht ohne sind. Bedingung hierfür ist auch, dass ein Gerät nicht vorher den Geist aufgibt - da steckt man aber nicht drin, egal ob du viel oder wenig bezahlt hast.


    Wegen der Suche kann ich dir folgendes Empfehlen: LED-Scheinwerfer mit 6-Farb-LEDs (auch als Hexa-Color-LEDs oder kurz HCL bezeichnet). Die LEDs mischen die Farben aus rot, grün, blau, weiß, amber (bernsteinfarben) und ultraviolett zusammen, wodurch auch schöne Pastellfarben möglich sind. Durch die Mischung der Farbe (das war ja ein Wunsch) hinter einer Linse, kommt so mit die beste Farbmischung zu stande, die man aktuell erhalten kann.


    Viele Grüße, Stefan von den LightningBrothers.

  • Ob eine Hexachrome-LED die richtige Empfehlung ist für jemanden, der vom Glüh-Weißlicht mit (Hand-)Stellwerk umsteigt wage ich zu bezweifeln - bei aller Wahrheit der technischen Fakten.
    Man muss so ein Tool auch einsetzen können.
    - Technisch, das muss die gewählte Steuerung erst mal hergeben
    - gestalterisch - gerade im Kleinsttheaterbereich sehe ich keine wirkliche Notwendigkeit für den (theoretisch möglichen) Farbraum solcher Farbboliden.


    Umstieg auf LED bedeutet auch immer Investition in die Verkabelung. Statt vieler einzelner 230-V-Linien (auch über MuCo) braucht man weniger 230 V, dafür aber flächendeckend DMX. Der frühere Dimmer muss durch einen Verteiler ersetzt werden u.s.w.- Alles Kosten, die man beim Anblick des Kaufpreises der LED nicht sieht.


    Beim Umstieg auf LED-weißlich ist noch zu bedenken, dass die Dinger wirklich nur dunkler werden. Und was mit Glühobst eine wunderbar warm-heimelige Stimmung war, kriegt schnell den Charme einer Gefängniszelle im Halblicht.


    Einigermaßen brauchbare Dimmer mit DMX gibt es durchaus zu bezahlbaren Tarifen am Markt - dann sind sie neu und haben volle Gewährleistung u.s.w. Insofern bin ich voll bei Scyte.


    Noch gar nicht diskutiert wurde die Pultfrage. Das SGM scheint mir ein klassisches A/B-Pult zu sein. Wohin soll da die Reise denn gehen?


    Das mit den gesunkenen Verbrauchskosten ist an sich keine Mähr - aber wie lange leuchten Theaterleuchten denn schon? Je kürzer, desto weniger Einsparung. In der Industrie, bei Büros u.s.w., wo das Licht 10, 12, 14 Stunden am Tag durchleuchtet, merkt man das halt viel schneller auf dem Stromzähler.


    Ach schau mal da: http://forums.prosoundweb.com/index.php?topic=74238.0

  • Die Menge der Lastkabel wird auch gleich bleiben, nur die Anzahl der gedimmten Wege nimmt ab.
    1. jeder LED-Par braucht 230V
    2. LED-Pars haben auch oft einen hohen Anlaufstrom -> Kondensatoren laden
    3. Erzeugen eine hohe Phasenverschiebung aufgrund der Schaltnetzteile.


    Ergebnis: Auslegung der Kabel bleibt die gleiche. Aber mit den DMX-Kabeln hast du recht, jeder braucht sein eigenes Signal.
    Die Mischung aus Konventionell und LED ist immer noch das beste in ein Paar Jahren kann sich das ändern, aber normale Dimmer wird man immer brauchen können.
    Gruß
    Scyte

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    Ergo:
    Je mehr Käse desto weniger Käse :thumbup:

  • 100 % Zustimmung in allen Punkten.
    (Wobei man sich bei LED schon leisten könnte, zwei oder vier über einen der alten Versätze zu versorgen).
    PLUS
    Umbau der Verteilung. Dimmer raus und für jeden Versatz einen LS in der dem verlegten Querschnitt angemessenen Nennstromstärke. Und bei Altinstallationen im Theater SOLL es ja auch noch solche geben, wo der RCD (vulgo "FI") fehlt und bei der Gelegenheit wohl am schmerzlosesten nachzurüsten wäre.

  • Hallo Stagemanager75,
    unser Lichtpult ist die SGM REGIA 24.
    Hat zwei Fader-Reihen (Preset A und B) untereinander, mit je 24 Fadern.
    Dazu haben wir drei Dimmer mit je 8 Ausgängen á 2kW Belastbarkeit.
    Mit dieser Konfektion kommen wir in unserem Theater sehr gut aus.
    Wir speichern unsere diversen Lichtszenen ab und können diese dann im Theaterbetrieb einfach per Tastendruck abrufen.
    Bei Bedarf wird eine Überblendzeit von Scene zu Scene gewählt (spontan, manuell).
    Das geht von 0s bis zu über 20min.
    Bei dieser Bedienart gehen dann z.B. keine 'Flashes' mehr.
    Aber dieses Manko könnte man auch anders lösen, was aber immer wieder einen gewissen Aufwand in der aktuellen Bedienung erforderlich macht.


    Da wir drei Bediener haben, die alle nicht so PC-Begeisterte sind, dachten wir durchaus an ein neues Pult mit Fadern.
    Wir waren in Frankfurt auf der Prolight&Sound und uns gefällt die
    Strand Lighting 200Plus (mit je 24 Fadern auf einem Preset A und B)
    am besten.
    Diese erlaubt ja auch die modernen LEDs anzuschließen wie auch Moving Lights (aber diese wollen wir ja gar nicht einsetzen).


    Die DMX-Control SW hat schon tolle Sachen drauf, soweit ich das abschätzen kann.
    Aber ich glaube, mit einem fader-bezogenen Lichtpult kommen wir besser aus.


    Gruß Wilfried

  • Hallo,
    in meinen Augen ist auch eine Kombination aus konventionellen Scheinwerfern und LEDs der beste Weg. Ich würde aber erst einmal das Grundlicht einrichten. Schaut da halt, dass ihr die Bühne sauber weiß ausleuchten könnt (vorallem von vorne ist das beim Einsatz von LED-Scheinwerfern nochmal deutlich wichtiger). Sprich alle bisher für Farben vorgesehene Scheinwerfer mal raus nehmen und evtl. als Grundlicht-Unterstützung / Profiler für Extras vorsehen. Wenn das klappt, dann mit LED-Scheinwerfern auffüllen. Hier vorallem als Kopf- und Gegenlicht besetzen und nur ein paar wenige als Frontlicht verwenden. HCLs braucht man meiner Meinung nach (wie Stagemanager75 schon sagte) im Theater ehr weniger, wenn man ein weißes Grundlicht hat. Viel ehr machen ein paar RGBW-LED-Scheinwerfer Sinn, wenn man absichtlich kaltweiß für entsprechende Szenen benötigt.


    Ich kenne jetzt euer Budget nicht, aber hier mal als Beispiel die Technik einer Schulveranstaltung, die ich vor kurzem durchgeführt habe: In meiner ehemaligen Schule, bei der ich abundzu bei Veranstaltungen mithelfe, haben wir West Side Story in einem nahegelegenen Veranstaltungssaal aufgeführt. Mir ist bewusst, dass es bei euch sicher professioneller als bei einer Schulveranstaltung abläuft, aber einfach mal, dass man eine Hausnummer an Scheinwerfern hat. Der Saal hat auf der Bühne drei festinstallierte Traversen, an denen 6 Gruppen á 4 "Baustrahler" festinstalliet hängen (Kopflicht). Auf die Vorbühne sind 4 Stufenlinsen zu je 1000W gerichtet (Oberlicht). Zusätzlich habe ich noch folgende Technik dazu gemietet um die Bühne im Rahmen dessen, was für uns möglich war gut auszuleuchten:

    • 6x Stufenlinsen á 1000W als Frontlicht. Besser wären evtl. noch 2-4 mehr als Oberlicht gewesen, aber das ging leider aus installationstechnischen Gründen nicht
    • 15x 30W RGB-LED-Pars, wovon 4 als Frontlicht, 8 als Gegenlicht an einem Traversenzug hinten und der Rest als Kopflicht über die drei festinstallierten Traversen verteilt
    • 4x 144W RGBW-LED-Par auf der vorderen und mittleren Traverse als leicht nach vorne gerichtetes Oberlicht
    • 4x 60° RGB-LED-Pars in der Gegenlichttraverse auf das rückwandige Bühnenbild gerichtet (Silhouette der Skyline von New York)
    • 4x JBL Sparkx7 Washer auf der mittleren und hinteren Traverse als Unterstützung für die LED-Scheinwerfer und in Tanzszenen als etwas bewegtes Licht)
    • 2x Robe Pointe (eigentlich ein wenig Oversized :D ) in der Frontlichttraverse für Muster am Bühnenportal, einen Sireneneffekt und als Ersatz für einen Verfolger (nur statisch bei der Balkonszene von West Side Story)

    Klar kann man das nicht 1:1 übertragen, aber einfach mal als Beispiel, was so grob für eine Amateuer-Veranstaltung nötig ist. Wenn du in unserem Wiki mal in die Anwenderberichte schaust, findest du z.T. auch Theater-/ Musicalaufführungen und die dabei eingesetzte Technik. Auch daran kann man sich sicher grob orientieren.
    Viele Grüße
    JP

    im Falle eines Falles klebt Gaffa einfach alles, denn Gaffa ist dein Freund und Helfer :thumbup:

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