Acrylglas nach Vorschrift

  • Hallo zusammen :)


    für ein Projekt bin ich auf der Suche nach Acrylglas, das folgende Anforderungen erfüllen muss:


    - schwer entflammbar (B1)
    - nicht brennend abtropfend
    - transluzent (es soll quasi von hinten beleuchtet werden und dabei wie selbstleuchtend aussehen)
    - auch bei einer Größe von beispielsweise 1m x 0,3m noch starr/stabil und dabei möglichst leicht
    - natürlich soll es nach belieben Zugeschnitten werden können ^^


    Ich befrage natürlich fleißig Google, aber vielleicht hat ja hier schonmal jemand mit soetwas in der Art gearbeitet und kann mir die Suche verkürzen? ^^

  • Zu 1 und 2 -> Datenblätter der Hersteller.
    Als Werkstoffe kenne ich PMMA (Polymethylenme....acrylat - ein bekannter Handelsname: Plexiglas) und PC (Polycarbonat, Handelsname Makrolon). (poly oder poli - weiß nie...)
    Ich glaube, B1 ist allgemein schwierig. Es gibt wohl Sorten, die B1 haben, aber dann gibt es wieder Einschränkungen bei der Färbung, Dicke.
    Achtung! es gibt neue Baustoffnormen. B1 ist ein Begriff aus den alten Normen. Und das ganze ist nicht einfacher geworden. (DIN EN 13501-1)Die neuen Normen berücksichtigen Entzündbarkeit, Brandverhalten, Rauchentwicklung... separat. (Wikipedia: Brandverhalten)
    Scheinbar beeinflusst auch die Kantenbearbeitung die Entflammbarkeit. Nicht aus einer Norm, aber aus den Technischen Regeln einer Messegesellschaft war herauszulesen, dass PMMA mit polierten Kanten als Träger für Messe-Exponate brandschutztechnisch zulässig sei, mit sägerauhen Kanten aber nicht. Das ist keine Aussage, dass das allgemein so ist, aber diese eine Messe scheint den Messebauern dadurch die Möglichkeit eröffnet zu haben, auch normales B2-PMMA einzusetzen als z.B. Tafeln für Exponate.
    zu 3 -> Wenn Du einen "Träger" gefunden hast, der die Brandeigenschaften wie gewünscht hat, kannst Du den optischen Effekt ggf. durch Aufkaschieren einer Folie erzeugen. Selbst Messegesellschaften akzeptieren meist, dass Folienschriften, Grafikdrucke... selbst normalentflammbar sind, wenn der Träger schwerentflammbar ist.
    zu 4 -> wie ist die Platte eingebaut? senkrecht, waagerecht? Wie ist sie eingespannt? Rahmen allseitig? 4 Klammern? Wo sitzen die Klammern? Was heißt stabil? Welche Durchbiegung ist zugelassen? Oder ist das ein Fußboden, der Personen tragen muss?
    Zu 5 -> Wer die Bearbeitungsanweisungen der Hersteller einhalten kann, kann auch bearbeiten. PMMA und PC nehmen i.d.R. stumpfe Bohrer und Sägeblätter krumm, ebenso Hektik und Ungeduld. Hab mittlerweile ganz gute Erfahrungen mit Firmen, die Plattenzuschnitte anbieten. Meine persönliche Erfahrung: Ein Loch kriegt man mal noch rein, Sägen ist mit "Bordmitteln" meist unmöglich (aber ich hab auch keine Tischkreissäge mit passendem Blatt).


    AHA - Im PDF-Produktflyer zu PMMA und PC von Fa. Telle ist PC (Makrolon (r)) drin, das bei Stärken 2..4 mm B1 ist.

  • ich google selbst auch immer wieder danach, wegen meiner (hoffendlich im herbst fertig) led-wand.
    also zu 1-2 habe ich keine angaben bei div anbietern gefunden. zu den letzten 3, das wird angegeben und nach wunsch auch zugeschnitten. bei manchen auch bohrungen...


    das heisst poly...immer bei werkstoffen. oder anders: poly bedeutet viel und poli(s) bedeutet stadt.


    pmma...hab auf dem einen oder anderen festival davon gehört.
    "aufpassen das ist pmma, nicht mdma"
    nun weiss ich was das ist, ausser drogen :rolleyes:

  • "Meine Schwester, die Poly-Esther"... :)


    Also das mit dem nicht finden wundert mich. Die EIngabe der Suche "Brandverhalten PMMA" und "Brandverhalten PC" liefert gleich auf der ersten Seite alles Notwendige. Hersteller gibt es ja nicht so viele. "plexiglas.de" wird z.B. von Evonik betrieben. Und einige Händler übernehmen die Angaben in ihre eigenen Prospekte.
    Spätestens bei der konkreten Anfrage sollte cococalypse das Brandverhaltens-Zertifikat anfordern (also ne Kopie bzw. PDF). Und sogar der Baumarkt um die Ecke muss für einen Baustoff die entsprechenden Unterlagen haben und sollte zumindest in der Lage sein, gegen Kostenersatz ne Kopie des Blattes anzufertigen.

  • ich meinte eher das diese angaben bei den anbietern fehlt, nicht beim hersteller. wobei auch manche anbieter innerhalb des artikels nicht mal den hersteller angeben. bei manchen dafür die hersteller auflisten (im sitemap o.ä.)

    Ist halt ne Frage, wie Service-orientiert der Anbieter ist. Ist er auskunftsfähig über ein für mich wichtiges Merkmal des gewünschten Produktes kommt er als Anbieter in Frage.
    Und was ist an den Herstellerinformationen falsch? Cococalypse sucht einen transparenten (Kunststoff-)Werkstoff, der B1 (schwerentflammbar) ist. Findet er bei einem Hersteller so was, muss er nur noch den passenden Anbieter suchen. Habe ich einen Wunschanbieter, der sagt aber dazu nix auf der Homepage, frage ich ihn an. Wie geschrieben - als Bauprodukt muss es eine Einstufun geben und jeder Hersteller (von denen es nicht so viele gibt) hat diese Produkte als Bauprodukt untersuchen lassen. Also gibt es die Zertifikate irgendwo.
    Und die Varianten sind nicht so groß. PMMA habe ich bisher nur in B2 gefunden. Bei PC (und zwar solches unter dem Markennamen "Makrolon") B1 im Bereich 2..4 mm, sonst B2.

  • Ahoi,


    erstmal Danke für eure Antworten! Die neue Norm zum Brandverhalten kenn ich natürlich, aus der stammt ja auch die Angabe "nicht brennend abtropfend" (=d0) Also Danach gehen suche ich einen Werkstoff, der mindestens B-d0 ist ;)
    Mittlerweile bin ich bei der Suche auf PETG gestoßen (Polyethylenterephthalat-Glycol). Erfüllt die Anforderungen im Brandverhalten komplett (zumindest hier: http://www.s-polytec.de/petg-platten.html). Scheint für mich der richtige zu sein, das werden nun weitere Recherchen und Kontakt mit der Bude ergeben :)



    Um trotzdem noch die anderen Fragen zu beantworten: Daraus sollen Dekoelemente gefertigt werden, die an der Decke aufgehangen werden (ich glaub es waren 3 Anschlagpunkte pro Element) und in unterschiedlichen Winkeln da hängen sollen.
    Also wäre der "schlimmste" anzunehmende Fall horizontal hängend und dabei möglichst keinen Durchhang. Drauf laufen wird da niemand. Rahmen ist soweit nicht geplant. Das kläre ich nun erstmal mit der Firma.



    Achso und ja, andere Hersteller oder auch Halbzeugnutzer die ich angefragt habe konnten mir (fast) immer ein Datenblatt des Werkstoffes zusenden oder mir zumindest genau sagen welcher Werkstoff welchen Herstellers das ist, damit ich weiter forschen konnte ;)

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