Hallo Forum!
Hat schon mal jemand mit der Tastatursteuerung eine Kreis-Anwahl und Werte-Setzen ausschließlich per Tastatur realisiert?
Ich weiß, ist wieder so ne Angewohnheit aus dem archaischen Theaterlichtbereich.
Was soll genau passieren?
Man gibt die Kanalnummer (Kreisnummer) 1-3stellig ein und wählt sie mittels Tastendruck (z.B. Enter) an. Das können theoretisch beliebig viele sein - ist dann wie wenn man im Submaster mehrere Kanäle einem Regler zuweist.
Dann gibt man den gewünschten Dimmerwert ein (in Prozent) und setzt diesen mit einer anderen Taste (z.B. +). Beispiel: 1 bis 12, 14 und 19 auf 50 % setzen wäre dann
1 enter 2 enter 3 enter 4 enter 5 enter ...12 enter 14 enter 19 enter 50 +. Neue Helligkeiten wären dann mit Zahlenwert + einstellbar.
Alternativ kenne ich auch das System, Kanäle mit Kommata getrennt in eine Befehlszeile einzugeben und sie dann gemeinsam mit @ und folgendem Zahlenwert auf diesen Wert zu setzen. Bei dieser Bedienungsweise glaube ich bleiben die Kanäle angewählt (bis sie durch bewusste Abwahl aus der Bedienung abgewählt werden) und können so durch erneutes Drücken von @ und Zahlenwert einen neuen Wert erhalten. Das @ wäre in meinem Fall allerdings durch etwas ersetzt, das man ohen Fingerakrobatik hinkriegt (Tastenkombis sind für den schnellen Einsatz Murks). In dieser Bedienart gibt es auch den schönen "thru"-Befehl, also Kanäle 1 bis 12, 14 und 19 auf 50 % setzen würde dann lauten: 1-12,14,19@50enter. Jede weitere neue Helligkeitsangabe wäre ein einfaches @20enter, @70enter... ohne die Kanäle neu anwählen zu müssen.
Ziel ist die Bedienbarkeit ohne Maus - mit diesem Verfahren kann man allein mit dem Nummernblock zumindest reine Dimmerkanäle (und mit denen habe ich es zu 99,99% zu tun) schnell setzen und zu Stimmungen zusammenbauen.
Im weiteren Ausbau ist es nicht auszuschließen, dass der Zahlenwert für die gewünschte Helligkeit per Mausrad oder Midi-Fader kommt.
Dann käme das schon irre nahe an das heran, was ich im Opernbereich kennen- und liebengelernt habe.
Wenn sich das mit Bordmitteln nicht lösen lässt, hat mir vielleicht jemand einen Tip, ob es als plugin oder so machbar wäre bzw. wo der geeignete Ansatzpunkt wäre.
Mich würde auch interessieren, ob jemand, der mit DMXControl arbeitet, schon mal mit Pulten gearbeitet hat, die sich über derartige Kommandos bedienen lassen - und wie sie den Vergleich sehen.
Wen es interessiert, warum ich das der Bildschirmansicht vorziehen würde:
Mein Monitor ist bei Veranstaltungen sowieso immer zu klein (und den Platz für eine schöne Triple-Head Installation will mir der Veranstalter partout nur im Foyer ohne Blick zur Bühne gönnen ;)) also springe ich im Einrichtbetrieb zwischen den verschiedenen Fenstern hin und her. Jedes mal den Mauszeiger suchen und dann auf dem Trackpad des Notebook (Platz für eine Maus gibt es auch kaum und mit Trackballs anstatt Maus komme ich Grobmotoriker schlecht klar) die einzelnen Geräte anklicken und dann die Schieber erwischen versuchen, deren Hot Spots manchmal einfach irre klein sind - für feindosierte Helligkeitssteuerung taugt sowieso nur der Fader in der tabellarischen Kanalübersicht - in der lassen sich aber wiederum nicht mehrere Kanäle gleichzeitig anwählen.
Ein Touch Display (so ein Convertible Notebook...) wäre zwar eine halbe Lösung, aber auch da muss ich im Streß auf den Monitor gucken statt das Geschehen auf der Bühne und die Handzeichen meines Lichtdesigners im Auge zu behalten. Mindestens müsste ich mir spezielle DDFs machen, bei denen die Größe der verwendeten Controls (Regler, Schließfelder, Auswahlboxen) der Bedienung per Touch angepasst wären. Spätestens beim Einstellen eines Faders für die Helligkeit müsste ich zwangsläufig den Blick vom Monitor nehmen und die Gefahr wäre groß, dass ich mit der Maus vom Fader abrutsche.
Gerade mein Beispiel dürfte ganz klar den Vorteil von so was zeigen: 1-12,14,19@50 hat man sicher schneller getippt als alle Kanäle in der Kanalübersicht einzeln per Doppelklick, Eingeben von 50 und Enterdrücken auf 50 zu setzen. Geschweige denn gemeinsame Änderungen, zu denen ich diese Kanäle dann ja erst einem Submaster zuordnen muss um den dann zu verdrehen.