Hallo liebe Community,
nachdem ich ja schon seit 2006 bei meiner Weihnachtsbeleuchtung www.lichtergesindel.de (das ist seit 24 Jahren eines der berühmten "Lichterhäuser" in Deutschland, welches sich einen internationalen Ruf erarbeitet hat) mit DMXControl V2 arbeite und ab 2025 mit diesem Lichtkunstprojekt auf die Version 3 migrieren werde, habe ich im Vorfeld bei uns im Theater Pöcking auf die aktuelle Version DMXC 3.3.0 gesetzt. Es war ein voller Erfolg!
Vielen Dank dafür - als aller erstes mal an das Team von DMXcontrol. Ihr seid echt mega und ich schätze so sehr euer Engagement und die Unterstützung.
Aber nun der Reihe nach...
DMXC 3.3.0 ist da und nach den ersten Tests habe ich mich dazu entschieden, 2025 für unsere Aufführungen mit der Theatergruppe Pöcking im Livebetrieb DMXC 3.3.0 einzusetzen. Als Theatergruppe des Trachtenvereins Pöcking spielen wir auf der Bühne im Pfarrheim Pöcking mit 120 Sitzplätzen pro Aufführung - auch dieses Jahr wieder ausverkauft mit 10 Vorstellungen vor 1300 Gästen, Generalprobe eingerechnet.
Hinter der letzten Reihe der Tribüne ist unser Platz für Licht und Ton. Hier steht ein etwas betagtes Philips Strand Lighting DMX-Mischpult, ein Laptop mit Elgato Stream Deck für die Steuerung der Cuelists und ein FHD Touchscreen mit Bühnenansicht und Softdesk für alle DMX-Kanalzüge des Lichtpultes. Daneben na klar noch Mixer für Audio und ein Textbuch.
Im Theater verwenden wir 12 klassische 1000W Fresnel Scheinwerfer mit einem 12CH-DMX-Dimmer, 4 LED-Profiler, 4 Q-Spots, 6 RGBA Strahler für Bühnen- und Saalbeleuchtung sowie 8 Briteq AkkuLEDs sowohl für die Saalbeleuchtung als auch Effektbeleuchtung am Eingang. Auch 2 QCL-Bars für die Beleuchtung des Hintergrundbildes eines "Fenster nach draußen" haben wir wieder eingesetzt. Damit können wir jegliche Tag und Nachtstimmung realisieren. Hinzu kommt noch ein 4CH-DMX-Dimmer für Gegenlicht PAR-Strahler hinter den Türen - wenn die Schauspieler die Bühne betreten. Als Spezialeffekt haben wir eine echte Uhr auf DMX-Betrieb umgebaut, damit lässt sich die Uhrzeit in einer Szene per DMXC um z.B. 5 Stunden weiter drehen während gleichzeitig die Melodie von "Jeopardy" über die Soundanlage abgespielt wird und ein Profiler die Uhr hervorhebt - der restliche Teil der Bühne wird für diesen Zeitpunkt leicht abgedunkelt. (Übrigens wird auch die Uhr nach dem Stück wieder vollautomatisch auf die ursprüngliche Zeit zurückgedreht. Ich liebe Automation ;-))
Als DMX-Schnittstelle verwende ich ein zuverlässiges DE-Interface und zukünftig zusätzlich ein Wireless DMX Transceiver G5 für die Briteq's im Außenbereich.
Alle Szenen des gesamten Theaterstücks sind in einer Cuelist gespeichert und werden manuell per Elgato Stream Deck gestartet oder laufen auch mit "follow" und "wait" Befehlen teilweise automatisch ab. Der erste Theatergong zu Begin des Abends (auch aus cue-Audio) wird per RTC um 19:57 gestartet, die folgenden 2 Gongs kommen jeweils 2m:30s später per follow. Somit muss keiner von uns andauernd auf die Uhr schauen und verpasst vielleicht den Zeitpunkt, da gerade die letzten Zuschauer ihren Platz suchen. Nur nach dem 3. Gong muss der Blackout jedoch manuell gestartet werden, denn hier wollen wir sicherstellen, dass zu Beginn des Theaterstückes alles bereit ist und auch der/die Souffleur/se den Platz eingenommen hat.
Und schon geht es los: Ein Blackout, das Publikum wird noch ruhiger, der Spot für die Ansage mit Fade auf Knopfruck ein, während der rote Vorhang mit einem dezenten orange per RGBA-PAR Scheinwerfer etwas aufgehellt wird. Im Anschluss der nächste Blackout, der Vorhang öffnet sich. Wenn alle bereit sind, faded das Licht in 2 Sekunden hoch und die Schauspieler beginnen mit ihrem Text. Wir sind hier maximal flexibel und genießen die freie programmierfähigkeit von DMXControl. Das Philips Strand Lighting Pult verwende ich inzwischen nur noch für das Programmieren/Korrigieren der Szenen in DMXC per DMX IN während der Proben oder wenn ich mal einen Spezial Effekt starte, z.B. das Beleuchten eines Gegenstandes textsynchron als Effekt mit einem Spot-Strahler währende der Aufführung. Das ist alles über das Input-Assignment realisiert.
Sollte mal etwas nicht so funktionieren wie vorgesehen - z. B durch Ausfall des Laptops oder defektes DMX-Interface (ok, ich hab immer ein 2. Interface und einen 2. Laptop zur Sicherheit mit der aktuellen Software und aktuellem Projekt dabei), dann könnte ich im Notfall z. B. einfach das Interface rausnehmen, DMX-IN und DMX-Out verbinden und mit dem Philips Lighting Pult die Fresnels steuern. Die Effektstrahler kämen dann nur zum Einsatz, wenn ich diese im Pult auch "manuell" programmiert hätte, aber darauf hab ich wirklich verzichtet, denn in diesem ungewöhnlichen Fall gibt's halt dann keine Effekte, Hauptsache das Stück kann weiter mit der Hauptbeleuchtung laufen.
Auch alle Audio-Files sind als Cue hinterlegt und können auf "knopfdruck" ebenso gestartet werden, so dass ein zusätzliches Tablet mit Soundboard theoretisch ersetzbar wäre wenn es mal ausfällt. Auch wir von der Technik sind zu zweit - einer macht Ton, der andere Licht. Sollte einer mal ausfallen, so kann alles von der anderen Person gesteuert werden. Sind wir zu zweit, hat jeder seine eigene Aufgabe.
REDUNDANZ ist das halbe Leben! . Mein Wahlspruch seit einigen Jahrzehnten...
Am Ende des Theaterstückes kommen nochmal alle auf die Bühne und bekommen Applaus. Auch wir von der "Technik". Wir genießen es wirklich und freuen uns, dass wir uns auf eine so tolle Software wie DMXC verlassen können. Vielen, vielen Dank dafür an alle, die Ihre Freizeit dafür opfern, damit wir sowas realisieren können und der Applaus geht auch an Euch.
Herzlichste Grüße,
Euer Nick - alias Clark Griswold - alias lichtergesindel.de