Workflow für Timecodeshow anhand Beispiel

  • Hallo liebes DMXControl Team,


    als Neuling erst mal vielen Dank für eure Arbeit im Allgemeinen. Den Nodle U1 habe ich mit vor einigen Wochen selbst gelötet und lerne nun die Software auch immer besser kennen (3.3.0). Beides funktioniert bis dato hervorragend! :thumbup:

    Nachdem ich nun wahrscheinlich alle eure Videos auf youtube durch habe bleiben mir trotzdem speziell zum Thema Timecodeplayer fragen offen.


    - Wie ist euer allgemeiner Workflow wenn ihr eine solche Show programmiert bzgl. der Tracks im Timecodeplayer? Teilt ihr Farbe/Dimmer, Bewegungen und Gobos (ähnlich wie das im Tutorial zu den Liveshows gezeigt wurde) auf mehrere Cuelists auf? Oder regelt ihr alle Gerätefunktionen gemeinsam in den CUEs? Bspw. bei Farbwechseln auf Moving Heads, bei denen die Bewegung aber natürlich nicht unterbrochen werden soll.


    - Wie kann ich auf PARs ein sich wiederholendes, beatsynchrones Muster umsetzen, ohne, dass ich den beat trigger in meiner Cuelist verfügbar habe.

    Ich denke hier an bspw. folgendes Lauflicht von 4 nebeneinander stehenden PARS: 1 1 2 3 4 4 3 2 1 1 2 3 4 4 3 2 ...... ==> Also ein beatsynchrones Lauflicht, welches an den Endpunkten rechts wie links jeweils 2 Mal aufleuchtet, bevor es die Richtung umkehrt. Mit mehreren Cues und beattrigger einfach umsetzbar. Für jede Cue in einer Timecode-Cuelist die korrekte Timecode-Zeit einzutragen als Trigger scheint mir wesentlich unkomfortabler.


    - ......



    Mir würden sicherlich noch weitere Fragen einfallen (vielleicht vielen anderen Forenmitgliedern auch), aber um den Rahmen nicht gleich zu sprengen wollte ich daher fragen ob es evtl. möglich wäre, dass ihr die Projekte eures Jahrestreffens 2024 teilt?


    Wahrscheinlich allein durch das Stöbern durch eine eurer Timecodeshows könnte man hier viel Wissen vermitteln. Sicher werdet ihr hier in Zukunft auch weiter Tutorials bringen, auf die ich mich freue. Ich dachte nur in der Zwischenzeit könnte das schon sehr hilfreich sein. ;)



    Vielen Dank an euch & schöne Grüße,

    Fabian

  • Also bei mir sieht das so aus, dass ich mir erstmal das Lied paar mal anhöre und so ein bisschen rumträume wie das denn aussehen könnte. Klingt jetzt etwas esoterisch... Aber gut, Kreativität hat.

    Und dann gehe ich her und nehme mein Excel Template und mach erstmal einen Plan. Da steht dann drin welches Gerät/Gruppe was machen soll.



    Ich nutze im Timecodeplayer aktuell nur Cuelist Tracks. Meine Timecodeshows haben immer mindestens zwei Tracks: Launcher und Beat

    Der Launcher hat wie der Name schon sagte nur die Aufgabe andere Cuelists zu starten und zu stoppen. z.B. beatgesteuerte oder kurze Blinds. Ja, kann man auch anders machen. Ich habs bei DMXC2 schon so gemacht, daher.

    Bei der Cuelist Beat setze ich per Input Assignment sobald die Cuelist läuft den gewünschten BPM Wert auf den Speedmaster. In der Cuelist sind dann mehrere Cues, die aber komplett leer sind. Sie dienen nur dazu den Speedmaster im Verlauf der Show zu synchronisieren. Ich bin ein bisschen wahnsinnig was absolute Beatsynchronität betrifft... Auch hier wieder per Input Assingment: Immer wenn sich die aktuelle Cue der Cuelist ändern wird beim Speedmaster der Sync getriggert.

    Alles was beatgesteuerte Effekte sind mache ich wie gesagt über meinen Launcher Tracker. Alles andere: z.B. Farbe einstellen, Bewegungsabläufe über eine Cuelist pro Gerät/Gruppe.


    Konkretes Beispiel: MHs sollen bissl wild fahren, schönes Gobos, einige blau einige grün, alle immer bisschen an, aber ein Puls auf den beat von nur ein paar MHs.

    Ich würde jetzt hergehn und eine Cuelist "MHs" machen und in die Timecodeshow reinziehen. Diese Cuelist hat eine Cue in der steht die Bewegung drin. Und eine weitere Cue für Gobos, Farben, Dimmer. Diese Cues werden per Timecode an der richtigen Stelle gestartet und läuft eben so lange wie gebraucht. Die Bewegungs Cue starte ich immer bisscher eher, damit man nicht das anfängliche "auf Position fahren" sieht. Eine weitere Cuelist in der nur der Dimmerkanal beatgesteuert pulst wird über den Launcher gestartet und gestoppt. Diese Cuelist hat eine höhere Prio und die DMX Mischung auf HTP gestellt sein.

  • Was du dir auch noch im Vorfeld ebenfalls noch überlegen solltest:

    • entstehend aus deinem Projekt ggf. mehrere Lichtshows, die zum Beispiel gleiche Positionen oder bestimmte Highlight-Effekte aufgreifen sollen?
    • ist das Lichtsetup einmalig in dieser Konstellation oder wirst du es ggf. mehrfach mit leichten Anpassungen weitere Male aufbauen?

    Je nachdem, welche der Fragen du mit ja beantwortest, kann es sich lohnen, ein bisschen modularer zu arbeiten und Effekte / Lichtstimmungen mehr wie im "Clubshow-Tutorial" nach Typ aufzuteilen. Ist alles eher einmalig, dann kannst du dir auch helfen, indem du alles mehr zusammenfasst (also nahezu komplette Lichtstimmungen baust) und über den Cue Timing Editor zum Beispiel gezielt den Dimmer verzögert einblenden lässt.

  • Um entsprechend flexibel zu sein und einige Sachen mehrfach zu verwenden, baue ich mir meine Cue-Lists auch so wie im "Clubshow-Tutorial" beschrieben auf.


    Der Übersicht halber lege ich mir (im Prinzip analog zu den Cue-List-Groups) in der Timecodeshow mehrere Cue-List-Spuren an (Dimmer, Bewegung, Gobo usw.). Muss im Prinzip nicht sein, aber durch die Clubshow-Cue-List-Strucktur passiert in der Timecodeshow an bestimmten Zeitpunkten sehr viel gleichzeitig und da hilft mir etwas Ordnung in mehreren Spuren schon sehr.


    Cue-Lists mit Beat-Trigger oder Random-Trigger starte ich in der Timecode-Show über separate Start-/Stop-Cues, die diese Cuelists außerhalb der Timecodeshow steuern. Über diesen Umweg kann man sie aus der Timecodeshow heraus starten ohne, dass man den Timecode-Trigger benötigt. An dieser Stelle muss ich der ursprünglichen Idee, dass in der Timecodeshow alles zeitgesteuert läuft und daher nur der Timecodetrigger Sinn macht etwas widersprechen. Ich finde es in einer Timecodeshow auch nice, wenn ich über den Randomtrigger zufällige Flash-Effekte (z.B. Funkeln, Blitzlichgewitter) starten kann. Oder ein Lauflicht, dass ich die ganze Zeit beatgesteuert immer weiter laufen lassen will, ist einfach so schneller umgesetzt als wenn ich das Lauflicht über längere Zeit im Timecode einzeln programmiere.


    Legt man dann noch den Beatmaster auf einen Executor, kann man über eine Executorspur und der REC-Funktion sogar den Beat sauber vorgeben - funktioniert Einwandfrei.

  • Vielen Dank schon mal für eure Antworten. So falsch lag Ich mit meinem Vorgehen also nicht.

    Da mein Equipment eher nicht wechseln wird macht es wahrscheinlich Sinn von Anfang an etwas strukturiert vorzugehen.


    Bernd spricht mir aus der Seele. Und bisher dachte ich, dass ich in Timecode Shows wirklich nur Timecode Trigger verwenden kann. Anscheinend geht das aber doch und so macht plötzlich auch MWSysTechs Kommentar für mich Sinn.


    Genau das dachte ich geht ja nicht, da ich auf einen Track im Timecodeplayer nur Cuelists mit Timecode als Trigger setzen kann….


    Ich dachte ich kann natürlich wiederkehrende Muster als eigene Cuelist speichern. Muss dann aber jedes Mal die Einsätze der Cues wieder mit neuem Timecode einstellen.


    Jetzt muss ich nur noch rausfinden wie man mit einer Cue eine andere starte 😀


    Vielen Dank euch schon mal!

  • Ich empfehle dazu auch nochmal folgendes:


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  • Hallo,


    als kleinen Tipp, wie man die Starter-Cuelists noch einfacher gestalten kann bzw. so in der Form nicht braucht: Wenn ihr die Cuelists, die vom Timecode-Player getriggert werden aber dann unabhängig laufen sollen, auf einen Executor legt, könnt ihr diese Cuelists im Timecode-Player auch mit dem Executor-Tracks triggern. Die großen Vorteile an dieser Variante sind, dass man a) keine weiteren Cuelists braucht und b) das Triggern dieser Cuelists einfach aufzeichnen kann. Man kann also den roten Record-Button drücken und dann einfach die "Go" bzw. "Stop"-Button des entsprechenden Executors drücken. Das geht insgesamt deutlich schneller als das über Starter-Cuelists zu bauen. Außerdem kann man so z.B. auch gewisse Cuelists, die in einem Abschnitt immer wieder getriggerrt werden müssen entsprechend schnell an die entsprechenden Stellen setzen. Dabei kann man das zuerst grob händisch machen und danach noch zurechtrücken.


    Und das widerspricht auch so ein bisschen der Aussage von Bernd, dass das im Timecode Player nicht direkt vorgesehen ist. Wir haben das nur aufgeteilt. Alle Cuelists, deren Cues exakt auf gewisse Punkte getriggert werden müssen, werden direkt im Timecode Player hinterlegt. So sieht man alle Cues und ihre exakten Positionen zur Musik. Alle Cuelists, die zwar exakt durch den Timecode-Player getriggert werden sollen, dann aber unabhängig laufen, werden eben über die Executortracks hinterlegt. Hier könnten wir dann nämlich eh keine Cues im Timecode Player sauber darstellen. Deshalb sind bei diesen Cuelists dann weiterhin alle Trigger erlaubt. Bei den exakten Cuelists haben wir eben die Trigger soweit eingeschränkt, um die Logik dahinter einfach zu halten.


    Viele Grüße

    JP

  • Jetzt muss ich nur noch rausfinden wie man mit einer Cue eine andere starte 😀

    Das geht ganz einfach:

    Du erstellt eine neue Cuelist und klickst bei "Szene hinzufügen" auf den kleinen Pfleil nach unten (für das Untermenü). Dort wählst du "Spezial" und dann "Szenenliste" aus. Danach öffnet sich ein Fenster in dem du eine deiner Cuelists auswählen kannst und einstellen kannst ob du diese Starten, Stoppen oder Freigeben willst. Danach noch den Trigger für die neue Startszene auf Timecode stellen und schon kannst du diese Cuelist in der Timecodeshow verwenden.


    Diesen "Trick" verwende ich für alle Szenenlisten, die mehr als eine Szene beinhalten. Für Szenenlisten die nur eine einzelne Szene beinhalten (z.B. Farbe, Gobo, feste MH-Position, ...) stelle ich den Trigger Timecode ein und konfiguriere in den Cuelisteinstellungen "ersten Szenenauslöser ignorieren". Dann kann ich diese Szenenlisten direkt in der Timecodeshow verwenden. Ich kann sie aber dann auch manuell starten. Ich habe nämlich zusätzlich zu den Timecodeshows in meinen Projekt auch Softdesks mit Cuelistmonitoren (wie in dem Clubshowvideo) um für einen Livebetrieb auch manuell zu arbeiten.


    Die Cuelists, die nur andere Cuelists für die Timeocodeshow starten oder stoppen, habe ich nicht in meine Cuelistgroups eingefügt. Dann tauchen sie auch in meinen Cuelistmonitoren nicht auf. So kann ich mit meinen Szenenlisten gleichzeitig beide Welten (Timcodeshow und Livebetrieb mit Cuelistmonitoren) bedienen.


  • Das ist natürlich auch eine Möglichkeit :/


    Je nachdem um wie viele Szenenlistesten es sich handelt, können da schon einige Executoren und damit auch Executorenspuren in der Timecodeshow zusammen kommen. Dafür sind (wie du schon erwähnt hast) die Szenenlisten schön aufgeräumt, weil man die Start- und Stop-Cues nicht braucht.


    Es führen halt viele Wege nach Rom.


    Ich werde das mal bei Gelegenheit auch bei meinem Projekt ausprobieren. Vielleicht passt das ja sogar besser.

  • Oder eben noch einfacher ;):

    Falls noch nicht geschehen im Projekt Explorer eine neue Executor-Bank anlegen (geht mit einem Klick), die entsprechende Cuelist per Drag&Drop im Projekt Explorer auf einen freien Executor ziehen, Executor-Fenster öffnen, im Timecode Player auf "Record" und auf "Play" drücken und dann die entsprechenden Buttons im Executorfenster drücken. Der Timecode Player sollte dann automatisch einen neuen Executor Track für diesen Executor anlegen.


    Je nachdem um wie viele Szenenlistesten es sich handelt, können da schon einige Executoren und damit auch Executorenspuren in der Timecodeshow zusammen kommen.

    Ok, ja, das ist valide. Daran muss man sich so ein bisschen gewöhnen. Geht aber dann auch.

    Ich werde das mal bei Gelegenheit auch bei meinem Projekt ausprobieren. Vielleicht passt das ja sogar besser.

    :thumbup: :)


    Es führen halt viele Wege nach Rom.

    Genau so ist es :)

    im Falle eines Falles klebt Gaffa einfach alles, denn Gaffa ist dein Freund und Helfer :thumbup:

    Edited once, last by JPK ().

  • Ich habe das Softdesk aus dem Live-Show-Tutorial bereits nachgebaut und weitere, mit meiner Hardware machbare, Cuelists für bspw. Lauflichter und Bewegungen ergänzt. D.h. ich bin jetzt auf dem Status, dass ich vorgefertigte Elemente, so wie von euch vorgeschlagen per "Launcher Cuelist" oder auch Executor-Track abfeuern kann.


    Ich denke ich werde dann die Grundstimmung in einzelnen Cuelisttracks fahren und die Spezieleffekte über Exekutoren. Der Ansatz die Show ähnlich einer Live-Show aufzubauen gefällt mir und scheint mir auch sehr schnell zu sein. Quasi wie eine Live-Show mit mehreren Versuchen;-).


    Für die Liveshow kann ich den Beat/BPM per Tap-Button dem Speedmaster übergeben.

    Wie sieht das Connectionset für die Timecodeshow dann bei euch aus? Sobald ich den Track starte muss ich dem Speedmaster ja einen BPM Wert zuweisen. MWSysTech hatte das in seinem ersten Post beschrieben das mit einer Cuelist zu tun?!?

  • Wie sieht das Connectionset für die Timecodeshow dann bei euch aus? Sobald ich den Track starte muss ich dem Speedmaster ja einen BPM Wert zuweisen. MWSysTech hatte das in seinem ersten Post beschrieben das mit einer Cuelist zu tun?!?

    Ja, man kann es über ein Connectionset machen. Da du aber einen Speedmaster auch einem Executor zuordnen kannst, ist es genauso gut möglich, hier ebenfalls einen Executor-Track in der Timecode-Show zu nutzen und dann die Synchronisation einmalig beim Aufnehmen (Record) der Show zu machen.