Tipps zum Licht live drücken bei (mir) unbekannten Bands/Songs?

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mal hören, was die Community so für gesammelte Tipps auf Lager hat, um auch bei Songs/Bands/Arrangements, die man zum ersten Mal hört möglichst passendes Licht live zu drücken.

    Passiert einem ja wahrscheinlich z.B. auf einem Stadtfest oder so öfter, dass man das Licht auf der Bühne betreut, aber die Band und ihre Songs vorher nicht kennt. Wie geht ihr damit um?

    Ich habe zwar jede Menge Presets für unterschiedliche Lampengruppen und dann nach Farbe/Dimmer/Position etc. getrennt, kann also aus meinem "Farbkasten" ordentlich zusammenstellen, aber wenn man vorher nicht weiß, was kommt, habe ich gerne mal Probleme z.B. den Wechsel Refrain/Strophe oder irgendwelche Akzente passend vorherzusehen. Bei Pop-Coverbands geht das noch ganz gut, aber z.B. bei ner eher Swing-Band, die zwar auch bekannte Stücke spielt, aber halt eigene Arrangements hat, fand ich es schwierig. Von Jazz ganz zu schweigen. Da läuft dann halt eher "Eine Stimmung pro Song"...

    Aber vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps, wie man das verbessern kann. Ich versuche mir vorher immer eine Setlist zu besorgen, aber das ist halt meist auch nur eine Stunde vorher und hilft eher, die Grundstimmung des Songs zu erahnen...


    Stefan

  • Hey,


    ich bin da - wie du - auch immer noch auf der Suche nach der perfekten Lösung. Ich habe aber wie Stephan ein Projekt das ich immer anpasse. Oft bearbeite ich nur die Cuelists etwas und nehme unpassende Effekte raus und kann dann sehr oft das Projekt mit dem ich eigentlich Partys fahre Konzerte fahren. Weil bei Partys muss man auch mit Rock, Swing, Pop, Jazz etc. umgehen können, das heißt das Projekt muss für alle Musikrichtungen passend sein und passt damit auch bei Konzerten. Natürlich nur wenn nicht alles mit Timecode schon vorprogrammiert ist^^


    Lg

  • Moin moin,


    bei mir ist es selbst so, dass ich auf der einen Seite die Musik (gerade in Club) entweder kenne und auf der anderen Seite über die Jahre ein Gefühl entwickelt habe, wann wohl das nächste spannende Element kommen wird. Dann muss ich "nur" schnell mit der Hand auf der richtigen Taste auf dem Keyboard bzw. auf dem richtigen Button auf dem Monitor sein.


    Ein beliebtes Mittel ist bei mir dann auch, einfach mittels Blackouts die Geräte zu wechseln bzw. sie für bestimmte Passagen hinzuzuschalten bzw. herauszunehmen. Dann habe ich zumindest immer einen kleinen Moment Zeit, die Lichtstimmung für die abgeschalteten Geräte zu wechseln. Wobei das natürlich auch wieder eine gewisse Übung bedarf.


    Wo ich dann auch wiederum mir eine Brücke baue, wenn ich Songs einmal nicht kenne oder mir Zeit verschaffen muss, um eine Lichtstimmung zu wechseln, ist, dass meine Highlight-Effekte von ihrer Priorität her über die Blackouts (die ich im Übrigen als Cuelist erstellt habe) gehen. So kann ich einen kleinen Moment das Licht manuell drücken, bis ich den neuen Effekt für Dimmer, die Farbe etc. final ausgewählt habe.


    In der Summe versuche ich nach Möglichkeit dann am Ende konsequent zu sein. Bedeutet: wenn ich mich bei einem Song für bestimmte Elemente entschieden habe, dann ziehe ich das möglichst auch durch. Wenn du nun also bei einer Swing-Band Songs verlichtest, würde ich halt eben auch nur feine Unterschiede innerhalb eines Songs machen, wie zum Beispiel der Wechsel zwischen einen statischen und einen entspannten weichen Effekt für den Dimmer oder zwischen einer statischen Position und einer langsamen Bewegung. So machst du nicht so viel "kaputt" und kannst dich ein bisschen herantasten. Auch ich müsste hören und dann einfach nur reagieren. Agieren wären bei mir ebenfalls nur bedingt möglich.


    Beste Beispiele sind die folgenden beiden Videos. Die dort gespielten Songs kannte ich vorher überhaupt nicht. Sie spiegeln aber durchaus das wieder, was ich zuvor geschrieben habe: manuelles Drücken von Highlight-Effekten zur Überbrückung, wechseln der aktiven Gerätegruppen über Blackouts etc.


    Viele Grüße, Stefan.


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  • Ich mache ja relativ viel Live und bei mir ist es eigentlich nur üben, üben, üben.


    Ich hab meinen Baukasten und aufm Midi Controller / Tastatur / Streamdeck paar Specials wie Strobes, Blinder Effekte, oder ein paar simple Positionen (Spot auf bestimmtes Intrument, Washer Richtung Publikum...)

    Das sorgt dafür, dass man Dinge schnell ändern kann, wenn man noch nicht weiß was da gleich auf einem zukommt.


    Bei Jazz und Swing würde ich sagen weniger ist mehr. Leichte Bewegungen, ruhige Chaser und das auch nur minimal ändern.


    HIer hab ich mal nen extrem Beispiel wo wir auch nicht genau wussten was da auf uns zu kommen wird:


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    Sieht ok aus und wenn du da die Flash und Blinder Tasten in der Hand hast gehts einigermaßen.

    Aber 100% passend war das da auch nicht :)

  • Also ich spiele Trompete in einer Big Band. Das meiste ist Jazz und Swing. Die Musik ist sehr detailreich und rhythmisch komplex.


    Da sollte das Licht sich zurück halten. Die Betonungen und Kicks trifft man nur, wenn man die Nummern sehr gut kennt. Als Musiker müssen wir sehr viel üben hier genau zusammen zu sein. Wenn das Licht dann kurz danach kommt, verwischt das den Effekt.


    Langsame Farb- und Positionswechsel sind ganz passend, vor allem beim Wechsel des Solisten. Hier muss man den Einstieg auch nicht genau treffen.


    Bewegungen finde ich meist unpassend. Was noch ganz gut geht sind so random Effekte wie White Flashes bei Abschnitten mit hoher Energie (Band Tutti, Schlagzeug-Solo, Schlussakkord).


    Noch ein Tipp: Die Bläser nehmen ihre Instrumente ziemlich genau 2 Take vor ihrem Einsatz hoch (ganze Sätze oder Solisten).


    Ich habe neulich mal die SWR Big Band gesehen. Die hatten tatsächlich nur eine statische Lichtstimmung pro Song plus ein oder zwei einfache Dimmer- oder Farwechseleffekte.

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