Großevents - Einblicke? Technik?

  • Hallo zusammen,


    ich selbst bin ein faszinierter Rookie und habe in meinem Kellerreich lediglich zwei Moving Heads, zwei LED Spider und vier RGBW-UV Strahler an einem Stage-Profi Interface und DMXC3.
    Die Technik dahinter verstehe ich beherrsche ich so leidlich, mir hapert es an Kreativität.
    Aber das soll hier gar nicht Thema sein.


    Als Frankfurter bin ich der elektronischen Mukke sehr verbunden.
    Insbesondere bin ich Fan und Bewunderer der Q-Dance Events wie Defqon.1, Qlimax, World Club Dome (gerade hier in FFM) und wie sie alle heissen.
    Oder auch Mysteryland, Sensation, Tomorrowland und deren Ableger.
    Gehört ja alles irgendwie zu https://www.id-t.com/brands

    Aber auch der deutsche Schlager kann gut... ;o)


    Hier drei beispielhafte Videos:

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    Die kreative Leistung dahinter finde ich faszinierend.
    Und mich würde mal brennend interessieren, mit welcher Technik auf solchen Großveranstaltungen gearbeitet wird.
    Kann das alles noch auf DMX beruhen? Täuscht das eventuell auch nur und die kochen auch nur mit Wasser?

    Und wie verprobt man so eine Show?
    Die sind jedesmal so grundverschieden, keine gleicht der anderen.

    Ich würde da so gerne Mäuschen spielen...
    Hat hier jemand Einblicke in das Geschäft im Hintergrund und kann dazu was erzählen?

  • Hallo!


    Im Grunde genommen wird da auch nur mit Wasser gekocht. Denn wenn du dich mal auf den Internetseiten der "großen" Hersteller wie Robe, Ayrton, Clay Paky, etc. umschaust, siehst du, dass die meisten Geräte immer noch über klassische DMX-Anschlüsse verfügen. Etwas anders gelagert mag es vielleicht bei den Geräten sein, die über eine größere Anzahl an Pixeln verfügen. Je nach Produktion werden diese entweder nur per DMX angesteuert oder man fährt (sofern das Gerät dies unterstützt) einen hybriden Ansatz, wo Bewegungen und Position aus der Konsole kommen während die Animationen über einen Mediaserver ausgegeben werden.


    Um eine solche große Anzahl an Geräten anzusprechen, hat man gerne auch nicht nur eine Konseole am FOH stehen - bestes Beispiel ist hier der ESC. Das Licht wird dann auf die verschiedenen Pulte aufgeteilt. An der Bühne und anderen zentralen Punkten stehen dann nur noch umso mehr Art-Net-Nodes,


    Die Internetseite EventElevator hat hierzu immer wieder mal spannende Hintergrund-Berichte. Ein Bericht, der mir hier spontan zu deiner Frage einfiel, habe ich mal verlinkt. Der ist zwar auch schon wieder fast 10 Jahre alt. Aber abgesehen davon, dass die Anzahl der Geräte vielleicht mittlerweile gestiegen ist, hat sich von der Konzipierung nicht viel geändert.


    Viele Grüße, Stefan


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  • Krass, danke. Faszinierend.
    Was für eine Materialschlacht - alleine die Kabel müssen unfassbare Massen sein.
    Durch das Video bin ich dann hier gelandet: https://www.malighting.com/de/grandma3/produkte/ und hier: https://www.thomann.de/de/ma_l…dmx_lichtsteuerpulte.html
    Soweit klicke ich als Normalo ja gar nicht...


    Und ich habe gelernt:
    Die fahren so eine Show tatsächlich adhoc und von Hand. Hätte ich nie für möglich gehalten.
    Wenn du als Normalo deine kleine private Geburtstagsparty oder so machst, dann willst du ja teilhaben.
    Da kümmert sich niemand Vollzeit um Musi und Licht. Deswegen bin ich nie auf die Idee gekommen, dass das alles zur Laufzeit manuell gesteuert wird.

  • Joa, aber arg viel mehr wird da eigentlich auch eher nicht benötigt, meist sogar eher weniger. Hintergrund ist, dass solche Pulte ja meist (nicht alle) am FOH stehen (von wo aus die Show gesteuert wird). Da hat man aber eher wenig Scheinwerfer stehen, die man per DMX ansteuern könnte. Und bei den großen Setups geht man dann eh per Art-Net / MA-Net dort hin, wo man es braucht und verteilt dann von dort von einem Art-Net-Knoten weiter die DMX-Strecken.

  • Hallo Chili,


    als Frankfurter bietet es sich ja an, bei der Musikmesse vorbei zu schauen (wenn sie denn wieder stattfindet).

    Die Firma PRG baut jedes Jahr in der Jahrhunderthalle groß auf und bietet auch kurze Führungen hinter die Kulissen an.

    Klar kochen die auch nur mit Wasser, haben aber definitiv größere Kochtöpfe! 😉


    So sah es 2016 hinter der Lichtanlage aus...😗



    Grüße

    Markus

  • Aber selbst die fetteste Konsole hat am Ende "nur": 6 DMX-Ausgänge, 1 DMX-Eingang

    Richtig... An den Konsolen hast gar nicht die volle Ausbeute an DMX-Ausgängen. Das ist aber hier technisch auch gar nicht erforderlich wie nutzer99 in der Zwischenzeit auch schon geschrieben hat. Es läuft nämlich eben viel per Art-Net oder sACN. Damit schiebst du alles vom FOH eben per Netzwerk (hier oft sogar per LWL und nicht per klassischem CAT-Kabel) an die Bühne und von dort aus weiter an zentrale Knotenpunkte, wo im Falle einer Steuerung über MA-Konsolen die besagten NPUs stehen. Erst auf den letzten Metern hast du dann "echte" DMX-Leitungen. Vergleichbar ist das eigentlich wie ein Organigramm in einem Unternehmen. Durch diese Struktur hält sich dann auch die Menge an Kabeln in Grenzen. Klar sind das in der Summe auch nicht wieder wenig, aber gerade die langen Wege überbrückst du so meist mit deutlich weniger Kabeln.


    als Frankfurter bietet es sich ja an, bei der Musikmesse vorbei zu schauen (wenn sie denn wieder stattfindet).

    Die Firma PRG baut jedes Jahr in der Jahrhunderthalle groß auf und bietet auch kurze Führungen hinter die Kulissen an.

    Klar kochen die auch nur mit Wasser, haben aber definitiv größere Kochtöpfe! 😉

    Das lohnt sich definitiv, bei einem Besuch der PLS einmal die Festhalle anzusteuern. Da ist genau das zu sehen, was ich beschrieben habe.


    Zum technischen Aufbau kann ich sogar noch zwei Beispiele sowohl aus dem Verein nennen,. wo ich selbst entsprechend beteiligt war:


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    Hier lief es beim Licht vergleichbar wie bei großen Events. In beiden Fällen stand das Art-Net an einem strategisch guten Punkt. Im Falle der Lightshow zum 15. jährigen Jubiläums unter der Bühne und in dem von mir produzierten Live-Tutorial links an der Seite. So musste vom FOH nur ein Kabel zum Art-Net-Node gehen. Hat man also entsprechend Zugriff auf ein paar mehr Geräte, arbeitet man quasi schon im kleinen Rahmen wie die Profis, auch wenn die Wege zwischen den Stationen noch bei weitem nicht die Ausnahme annehmen wie bei den großen Produktionen. Denn ganz doof gesprochen: bei meinem Live-Tutorial hätte ich mir mein Art-Net-Node auch unter das Pult stellen können - da wäre genügend Platz gewesen. Aber dann wäre definitiv die Kabelbrücke übergelaufen.


    Durch das Video bin ich dann hier gelandet: https://www.malighting.com/de/grandma3/produkte/ und hier: https://www.thomann.de/de/ma_l…dmx_lichtsteuerpulte.html
    Soweit klicke ich als Normalo ja gar nicht...

    Das Arbeiten mit solchen Pulten ist dann auch wieder Gewohnheitssache und von deinem persönlichen Worflow abhängig. Du musst halt wissen was du wie tust. Und nur weil es viele Geräte sind heißt es noch lange nicht, dass du auch entsprechend viele und vor allem komplexe Cuelists hast. Wenn wir das mal auf DMXControl 3 runterbrechen, kann ich durch die verfügbaren Effekte in Kombination mit dem Fanning schon ganz viel Show machen, obwohl alles dahinter vergleichsweise einfach ausgebaut ist.

  • Hi!

    Und wie verprobt man so eine Show?
    Die sind jedesmal so grundverschieden, keine gleicht der anderen.

    Nachdem hierzu noch keiner was geschrieben hat:

    Das wird alles vorher mit Visualizern simuliert. Das was man bei uns mit "3d Easy View" auch kann. Natürlich ist der Aufwand groß die ganzen Bühnen digital nach zu bauen, aber bei so riesigen Projekten geht das gar nicht anders. Testen mit der "echten" Anlage ist dann "nur noch" Anpassungen und Korrekturen. Außer vielleicht bei Tourneen von Bands wo die Bühne sowieso auf den cm genau jedes Mal gleich aufgebaut wird. Die haben dann Teilweise (so Schwergewichte wie U2) drei baugleiche Bühnen. Eine im Aufbau, eine in Betrieb, eine im Abbau.... Ziemlich viel Wasser zum Kochen. ;)

    Und da läuft es dann durchaus auch mal Timecode-gesteuert.


    Apropos:

    So ein bisschen Mäusschen spielen konnte man früher für den Eurovision Song Contest über einen Blog (englischsprachig). Die sind glücklicherweise alle noch abrufbar. Schau mal auf https://m-m-pr.com/eurovision-diary-2009/ und dann im Menü oben "Eurovision Diary". Taugt für die nächste Quarantäne: 7 Jahre Berichte Backstage je ca. 6-7 Wochen Tag für Tag ein Beitrag. :D

    Da läuft seit ein paar Jahren sogar der Videoschnitt über Timecode so daß jeder Auftritt möglichst exakt jedes Mal genau gleich aussieht. Da darf gar keiner mehr per Hand drücken um nicht schuld zu sein wenn Germany mal wieder 0 Punkte holt weil's Licht vielleicht an der falschen Stelle aus war. ;)


    Hoc

    Mein Equipment:
    1x Hirn | 2x Augen (leicht defekt) |2x Ohren | 1x Mund |32x Zahn (zum Teil V1.5) | 1x Handundfuß-Interface

    *SCNR*

  • Ich würde da so gerne Mäuschen spielen...
    Hat hier jemand Einblicke in das Geschäft im Hintergrund und kann dazu was erzählen?

    Moin aus dem Norden,


    Schau auf YouTube nach dem Kanal eventelevator.

    Die bringen regelmäßig (wenn Konzerte wieder stattfinden) Videos über verschiedene Konzerte und Touren.


    EventElevator
    all about entertainment technology ► Visit us: https://eventelevator.de ► Subscribe: https://bit.ly/2P88Ltv
    m.youtube.com



    Oder den Kanal von nicos Gigs.


    Nicos Gigs!
    Mein Name ist Nico Deutschland und ich bin Inhaber und Produzent dieses Kanals. Ich bin 24 Jahre alt und habe schon mit ca. 3 Jahren angefangen, mich für…
    m.youtube.com


    Der erklärt auf seinen Gigs auch einiges.

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