Einschaltstrom von LED Bars, LED Moving Heads usw…

  • Liebe Community,


    Da ich gerade meine Lichtanlage neu verkable und demnächst weitere Geräte dazu kommen, stellt sich mir die Frage ob ich meinen Stromkreis überlaste.


    Leider geben die technischen Datenblätter in Sachen Einschaltstrom für meine Geräte nichts her. Ich habe auch nur eine Hand voll hochwertiger Geräte gefunden wo extra der Einschaltstrom vermerkt ist.

    Stromsparend sind die LEDs ja im Betrieb wenn man sie mit den damaligen Halogen Leuchtmittel vergleicht. Das Problem ist dass ich weiß das LEDs im allgemeinen einen bis zu 10fachen Einschaltstrom haben können.

    Jetzt laufen bei mir 4 Showtec Phantom 50 welche über einen Lichtschalter am Zimmereingang eingeschalten werden. Der Querschnitt beträgt zur Verteilerdose 2,5mm. Von dort aus habe ich drei Phantoms mittels der Power In/Out Buchse durchgeschleift. Zum anderen fahre ich mit einem weiteren 3x2,5 wo wieder eine Verteilerdose hängt, an der der 4.Phantom hängt und zudem noch 2x Eurolight TMH-41. Die Eurolight haben zusätzlich Powerschalter an den Geräten selbst, weshalb ich die vom Einschaltstrom nicht berücksichtigen brauche. Die schalte ich danach händisch einen nach dem anderen zu.


    Jetzt kommen noch 5 LED Par Scheinwerfer dazu (so einfache von Lixada) und 3 LED Bars wo auch jede einzelne 24x4Watt hat. Auch bei diesen ist lediglich die Leistungsaufnahme pro Bar mit 100Watt vermerkt. Aber eben kein Einschaltstrom…


    Jetzt wollte ich einmal nach euren Erfahrungen fragen was ihr dazu sagt?! ICh würde die 5 LED Par Scheinwerfer und die 3 LED Bars gerne mit auf den Stromkreis legen welchen ich per Schalter wie gesagt einschalte. Meint ihr das geht oder soll ich lieber für die 5 PAR Scheinwerfer und die 3 LED Bars noch irgendwelche schaltbaren Steckdosenleisten oder Schalter dazwischen bauen, damit eben beim betätigen des Schalters nicht (fast) alles gemeinsam den besagten Einschaltstrom zieht.


    Zur Info:

    Datenblatt Phantom 50: Spitzenleistung 227Watt / kontinuierliche Leistung 185Watt

    Datenblatt Eurolight TMH-41: Gesamtanschlusswert 70Watt

    Datenblatt LED Bar: 100Watt

    Datenblatt PAR Scheinwerfer: 15 Watt


    Hab ich insgesamt (4x227W)+(2x70W)+(3x100W)+)5x15W)= 1423 Watt im Maximal Betrieb was kein Problem darstellt - nur was ist mit dem Einschaltstrom? :glaskugel:


    Ich danke euch :)

  • Das Problem hatte ich auch. Bei mir hängen alle 18 Geräte an einer Steckdosenleiste. Vom Gesamtverbrauch ist das bei LED unkritisch. Aber beim Einschalten ist immer mal wieder die Sicherung raus geflogen.


    Ich habe das Problem dadurch gelöst, dass ich einen Einschaltstrombegrenzer zwischen den Schalter und die Lampen geschaltet habe. Seit da an gibt es keine Probleme mehr.


    Mein Gerät: https://www.idealo.de/preisver…938132_-esb-54-2-elv.html


    PS: Mir war wichtig den Begrenzer hinter den Schalter zu schalten. In manchen Kommentaren liest man, dass die Dinger manchmal schmoren. Keine Ahnung, ob das ein relevantes Risiko ist. Aber so ist der Begrenzer komplett spannungsfrei, wenn ich nicht in der Nähe bin.

  • Danke für eure Antworten!

    Ich vermute auch dass ich mit dem Setup eher keine Probleme haben werde. Sicherheitshalber habe ich jetzt auf einen Schalter die 4xPhantom gelegt und auf den anderen Schalter die 5xPAR und 3xLED Bar.

    Denke jetzt ist es safe :)


    Danke euch und einen guten Start ins WE :)

  • Naja aus diesem Grund gibt es bei LS-Schaltern (Sicherungsautomaten) verschiedene Charakteristiken.

    Am gängigsten sind solche mit B und C Charakteristik.

    B heißt vereinfacht gesagt dass du kurzzeitig (0,4s) das 3-5 fache vom Nennstrom ziehen kannst.

    Da Steckdosen maximal mit 16A vorgesichert werden dürfen ergibt sich also ein maximaler Einschaltstrom von 3x16A = 48A

    C Charakteristik heißt 5-10 facher Nennstrom also wären 80A drin.


    Es gibt auch noch K und D aber die sollten nur in Ausnahmefällen verwendet werden und sind (da Exoten) auch recht teuer.


    Wie cooltour schon angemerkt hat lassen die meißten Lichtschalter nur 10A Dauerstrom zu (übrigens die meißten Steckdosen auch; Datenblatt lesen!).

    Entsprechend müsste dann auch die Absicherung gewählt werden.


    Bevor jetzt wild angefangen wird Sicherungen auszutauschen gegen höhere Charakteristiken:

    A) An einem Verteiler hat eine Nicht-Elektrofachkraft nix zu suchen!

    B) Es muss erstmal mit einer sog. Schleifenimpedanzmessung messtechnisch nachgewiesen werden dass die angeschlossene Leitung einen höheren Einschaltstrom (Kurzschlußstrom) überhaupt hergibt, sonst kann es im Ernstfall passieren dass die Sicherung im Kurzschlußfall nicht auslöst und die Leitung fröhlich vor sich hin schmurgelt.



    Einschaltstrombegrenzer sind Murxlösungen und können im Ernstfall verhindern dass bei einem Kurzschluß die Sicherung auslöst ---> fröhliches dahingeschmurgel! Ich rate absolut von den Dingern ab!


    Noch was: Sicherungen sind keine Schalter! Es sollte vermieden werden Anlagenteile via Sicherungsschalter ein- und auszuschalten. Besser sind Lösungen mit entweder Schaltern (da aber wieder das Problem mit den maximal 10A) oder besser mit Relais und Schützschaltern.


    Lass dich von deinem örtlichen Elektroinstallateur beraten, der hilft dir da sicher gern kompetent weiter.

  • Hallo,

    bei der eigenen Hausinstallation, wo man genau weiß an welchen Stromkreis das angeschlossen werden soll, kann man mit dem örtlichen Elektroinstallateur beraten was zu machen ist und den dann beauftragen.


    Das Problem ist für andere halt, das man das in wechselden Veranstaltungsorten, wo ,man halt nicht einfach was umbauen lassen kann und man auch nicht immer genau weiß was einen erwartet.

    Da sind Einschaltstrombegrenzer als Lösung schon eine Möglichkeit Fehler auszuschließen !


    Bei den "Einschaltstrombegrenzern" kenne ich zwei Varianten:

    Die einen mit Varistor: hier sehe ich wie Fleckenzwerg84 ein dahingeschmurgel als mögliches Szenario auch als sehr kritisch an.


    Die anderen mit einem Widerstand der nach kurzer Zeit Überbrückt wird.

    Beim einschalten ist der Widerstand in Reihe zu den Verbrauchern und verhindert die Stromspitze.

    Ist der Widerstand durch den Kontakt überbrückt, wird im weiteren Betrieb ein Kurzschluss o. ä. auch zum Auslösen der Leitungsschutzschalters führen.



    Was mir bei unserer Anlage aufgefallen ist: Wir haben unter anderen von Eurolite je nach dem zwischen 8 - 12 30W LED COB RGB Scheinwerfer im Einsatz.

    Bei den kommt es vor das, wenn alle gleichzeitig eingesteckt werden, 16A Leitungsschutzschalter mit B Charaktaristik auslösen.

    Das passiert wenn die Scheinwerfer nur ein paar Stunden stromlos waren.



    Gruss Steff

    Am Ende wird alles gut !

    Wenn es nicht gut wird, dann ist es noch nicht das Ende.

    May the light with you

    Edited 3 times, last by Steff ().

  • Was mir bei unserer Anlage aufgefallen ist: Wir haben unter anderen von Eurolite je nach dem zwischen 8 - 12 30W LED COB RGB Scheinwerfer im Einsatz.

    Bei den kommt es vor das, wenn alle gleichzeitig eingesteckt werden, 16A Leitungsschutzschalter mit B Charaktaristik auslösen.

    Das passiert wenn die Scheinwerfer nur ein paar Stunden stromlos waren.

    Das liegt vermutlich an den Entstörkondensatoren im Netzteil die beim ersten Einstecken aufgeladen werden. Dass ein Kondenstor beim Aufladen eine schöne Stromspitze zieht ist glaube ich bekannt (gerade bei Elektroniker die hier vermutlich zuhauf unterwegs sind).
    Bei einem Gerät kein Problem, aber bei mehreren summiert sich das halt recht schnell.
    Je nachdem wo die Scheinwerfer montiert sind entlädt sich der Kondensator auch recht schnell wieder (geerdete Traverse, DMX-Steuerleitung, ....) und muss beim nächsten Start wieder "geladen" werden.

    Und was wechselnde Aufbauten angeht betrachte ich das immer sehr sehr kritisch. Es gibt leider viel zu viel Leute die keine Ahnung von Elektrik haben und munter drauf los verkabeln. Achtet mal ein bisschen darauf was auf den Steckdosenleisten so drauf steht was da maximal drüber darf (steht meißtens eine Watt-Angabe drauf). Und meißtens steht auch noch so ein pöser pöser Hinweiß drauf "nicht hintereinander stecken".


    Allein wenn ich schon im Hinterkopf habe, dass die meißten Steckdosenleisten maximal 6-fach sind, ich nicht hintereinander stecken/verlängern darf kann ich fast schon nicht so viele Geräte auf einen Stromkreis hängen dass der Einschaltstrom relevant wird. (eseidenn natürlich im Raum hat es mehrere Steckdosen die ungünstiger weiße auf der gleichen Sicherung hängen)

    So, genug klug geschissen :shit: 8o

  • Mir wäre nicht bekannt, dass Steckdosenleisten einen relevanten Innenwiderstand hätten. Der Physik ist es daher ziemlich wurscht, vieviele Steckdosenleisten du hintereinander schaltest, so lange der Gesamtstrom passt.


    Ich denke die Vorgabe hat eher damit zu tun, dass man bei vielen Steckdosen tendenziell auch viele Verbraucher hat. Ich habe schon oft erlebt, dass Aufbauhelfer Großverbraucher wie Kühlschränke in die nächst beste Steckdose gesteckt haben. Das ist natürlich keine gute Idee.

  • Hallo, ThomasLB,

    jede Steckverbindung hat Übergangwiderstände.

    Je nach Qualität und alter (Oxidation, Verschmutzung usw. ) halt auch mal größere.

    Umso mehr hintereinander geschaltet werden, addieren die sich.

    Hat eine Steckdosenleiste als Anschlussleitung einen kleineren Querschnitt ist es wie bei bei einer Kette:

    Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.


    Ich habe hier auch gerade eine gefunden mit dem Hinweis: Steckdosen dürfen nicht abgedeckt oder hintereinander eingesteckt werden.

    Firma Bachmann.


    Hier noch ein interessanter Link zu dem Thema von der Firma Brennstuhl


    Die Beispiele von Brennstuhl sind Leistungsmäßig auch sehr extrem gewählt.

    Mit den heutigen LED-Geräten kommt man da auch nicht so leicht an die Grenzen.

    Mit Glüh- oder Halogen Leuchtmitteln ist man da eher.


    so lange der Gesamtstrom passt.

    Es gibt ja Situationen wo man gar keine andere Möglichkeit hat welche hintereinander zu schalten.

    Man hat halt mehr Geräte wie Steckdosen auf der Bühne z. B. in der Kneipe vorhanden sind.

    Dann sollte man aber die Leisten auch nur wenig belasten.


    Man muss sich auch immer im klaren sein was mit wieviel Leistung man dranhängt bzw. zusammenschaltet.


    Gruss Steff

    Am Ende wird alles gut !

    Wenn es nicht gut wird, dann ist es noch nicht das Ende.

    May the light with you

  • Auch wenn das Thema schon einige Zeit zurück liegt, würde ich mich trotzdem mit dran hängen. Habt ihr konkrete Geräteempfehlungen? Gerne hätte ich etwas, dass ein Kabel dran hat, wie bspw. folgendes AS Schwalbe Gerät: https://www.as-schwabe.de/prod…ltstrombegrenzer-230v-99/

    Allerdings gibt auch das Datenblatt nicht so viel her und stutzig macht mich die Aussage: "... und ähnliche Geräte mit induktiven Komponenten"


    Auch erschließt sich mir folgendes nicht: "Bei gleichzeitigem Anschluss mehrerer Geräte funktioniert die Einschaltstrombegrenzung nicht!" - aber vielleicht ist mir da über die Funktionsweise etwas nicht bekannt - ich dachte die Geräte arbeiten mit einem NTC Widerstand, der dann nach einer gewissen Zeit gebrückt wird. Dafür sollte es doch egal sein wie viele Verbraucher ich anschließe.


    Oder soll ich doch lieber einfach so ein günstiges Gerät aus dem Baumarkt nehmen:

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    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    evtl. hilft dir meine Antwort zu deiner Frage ja noch weiter.

    Wir hatten bei uns ebenfalls das Problem, dass wir einen auslösenden LS bei LED Lampen hatten, die von der Summe der angegebenen Werte her, eigentlich deutlich unter den möglichen 16A waren.

    In unserem Fall arbeiten wir mit ExpoLite TourLED 50 XCR, von denen ich laut Bedienungsanleitung max. 24 Stück in Reihe schalten darf.

    Diese Angabe ist aber leider nicht die Angabe im Sinne von "Sie können 24 in Reihe schalten und diese funktionieren dann auch" sondern diese Angabe lässt sich ehr so formulieren "Unser Gerät ist max. dafür ausgelegt 23 weitere gleiche Geräte in Reihe zu versorgen".

    Ich hatte daher das eine oder andere Mal Aufbauten, bei denen dann spontan neu verkabelt werden musste.


    Da mir der damit verbundene Ärger spätestens nach dem zweiten Mal neu verkabeln zu blöd wurde, habe ich diese Geräte in Sachen Einschaltstrom einfach mal gemessen, um zu Prüfen, ob diese Geräte wirklich das Problem verursachen.

    Die genauen Werte habe ich nicht mehr parat, diese waren aber um ein vielfaches höher als der angegebene Nennwert.


    Nun aber zu unsere Lösung, wir haben uns ganz einfach auch hochwertigere Einschaltstrombegrenzer besorgt.

    Um genau zu sein, unter anderem auch das von dir benannte Gerät von AS Schwabe.

    Seit wir diese ab 15 Geräten in Reihe davor setzten, ist das Problem mit dem auslösenden LS nicht mehr aufgetreten.


    Grüße

    Fabian