Wieder Midi ... unbenutzbar ?

  • Hallo liebe DMXC Gemeinde ..
    Ich habe 'leider immernoch' Probleme mit MIDI-IN Steuerungen.
    Ich besitze ein BCF2000 und eine APC20 ..
    Beide MIDI Controller gehen via MIDI-OX durch MIDI-YOKE zu DMXC
    Funktioniert auch soweit ...


    Nun habe ich Testeffekte und Testsubmaster erstellt, welche zB 10 Geräte gleichzeitig Dimmen
    und da wird Midi unbenutzbar ..
    Verzögerungen,Hängenbleiben,eigentlich alles was man nicht will ..
    Ich habe viel über MIDI im Forum gelesen, nur leider gab es kein Workaround ..


    Nun die eigentliche Frage
    Gibt es eine Möglichkeit das MidiSignal so zu schneiden wie DMX auch funktioniert ?
    ... also nicht alle Werte nacheinander zu übertragen ?
    Wenn zB ich einen Lightcommander 24/6 via DMX-IN anschließe und einen Fader des LightCo einen Submaster bedienen lasse
    der wiederrum alle Fixtures Dimmt/steuert, dann funktioniert das ohne Probleme...


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    Stefan von den LightningBrothers schrieb mal ...
    " .... ich das Problem größtenteils soweit eingedämmt, dass man die Helligkeit (welche dort auf die gleiche Weise wie bei dir über Midi-Pulte gesteuert) "nur" in bestimmten Abstufungen einstellen kann. Dieser Workaround war aber wie gesagt erforderlich, weil .... "
    -------------------------
    Mich würde interessieren wie das funktioniert.
    Gibt es ein Midi Tool das das umsetzt ?


    - 'halbwegs frisches' Win7 64
    - DMXC 2.2.12 mit OSC-Plug-IN
    - neben DMXC läuft nur MIDI-OX


    Gruß,
    Stephan

  • Das liegt in der Sache von MIDI begründet. Das kommt halt aus der Musik, und da kommen die einzelnen Noten ja auch hinter einander. Ja, es gibt mehrere Kanäle und auch Polyphonie, dass mehrere Töne "gleichzeitig" gestartet und gestoppt werden.
    Aber auch da ist die Flut gleichzeitiger Daten wesentlich geringer als eine einfache Überblendung zwischen zwei Stimmungen einer 24-Kanal-Anlage.
    Das mit dem "Gleichzeitig" bei MIDI hatten wir hier glaube ich schon mal.
    Vorab: Nein, Midi kann NICHT wie DMX ein ganzes Abbild von mehreren Kanälen übertragen. MIDI ist ein eventgesteuertes Protokoll ("ich sag, dass sich was ändert") - ein Event -> ein Telegramm.
    DMX überträgt immer ein ganzes Universum in einem Monstertelegramm und zwar egal, ob sich was ändern. Immer ein ganzes Abbild.


    Für das, was es tun soll ist DMX darum sehr effizient. Es Überträgt ein komplettes Abbild von 512 x 8 bit = 4096 bit in 23 ms
    Auch wenn die Übertragung seriell passiert, wird so ein Abbild i.d.R. synchron übernommen, d.h. die angeschlossenen Geräte holen sich ihren Wert aus dem Telegramm, verarbeiten den intern aber beim Break gleichzeitig. Zumindest sollte es so sein.


    Ein Midi-Telegramm (das dann exakt 1 Kanal Deiner Lichtanlage bedient) dauert nach Spezifikation 960 µs.
    In der gleichen Zeit wie DMX schaffst Du damit ca. 24 Kanäle - wenn es keine Kollisionen gibt. Die wird es aber geben. In Deinem Setup gibt es unzählige Puffer, über deren Verhalten man im Voraus nichts sagen kann.
    - Sicher ist schon mal an jedem "MIDI"-Eingang (bzw. in dem Stück Software, das über USB die MIDI-Pakete entgegen nimmt) schon mal ein Puffer, der die Daten erst dann weitergibt, wenn das System sie abholt.
    - MidiYoke muss die Daten interpretieren und ineinanderschachteln. Das geht auch wiederum nur, in dem die Pakete vom einen und vom anderen hübsch hintereinander gepackt werden.
    - DMXC hat auch eine Eingangs-Queue für die Interpretation von MIDI-Nachrichten. Ob DMXC 2 wirklich optimal ausgelegt ist, einen hoch dichten Datenstrom am MIDI-Plugin ruckzuck in die internen Kanalwerte umzumünzen weiß ich auch nicht - durch die verschiedenen Auswertemöglichkeiten muss ja auch jedes Telegramm noch analysiert werden.
    Die Anzahl der Telegramme vervielfacht sich übrigens, wenn Du auch rückwärts MIDI-Telegramme zum BCF schickst. Die lösen ja wieder eine Reaktion im BCF aus und die wieder ein Telegramm, das wieder eine Reaktion von DMXC auslöst u.s.w.


    Kommt's da nur an einer Stelle zu Querelen, passiert genau das, was Du so treffend beschreibst.


    Mit Verlaub - aber MIDI ist eben nicht DMX und es hat seinen Grund, warum diese Übertragungssysteme anders aufgebaut sind und aus verschiedenen Anwendungsbereichen kommen.


    Um begrenzt zeitkritische Live-Eingriffe zu machen, ist MIDI durchaus brauchbar (mit dem BCF der günstigste Weg, DMXC mit Motorfadern auszustatten), aber schon beim Arbeiten mit Submastern (also 12 Regler, auf denen ganze Lichtstimmungen liegen und aus denen man sich live sein Bühnenlicht zusammenbaut) würde ich zum günstigen DMX-Pult und DMX-IN neigen.


    Bei Deinem Setup ist mir nicht so recht klar, woher die Lichtstimmungen kommen.
    Sind sie quasi als Velocity-Werte in Deinem Sequenzer abgelegt brauchst Du eigentlich kein DMXC sondern eine dedizierte Hardwarekiste, die MIDI transparent in DMX Kanäle umwandelt.Dann muss jeder Übergang (jeder Dimmvorgang) vom Sequencer als unzählige Note-On-Events vorgehalten und ausgegeben werden. Solche Kisten gibt es und da sie auf Hardwareebene optimiert sind, ist da vermutlich noch mehr Luft nach oben (aber die Protokoll-Rate werden auch die nicht drücken).


    Ich lese bei Dir "Submaster" - was für eine Rate an MIDI-Events erzeugst Du denn so? Die Dimmvorgänge werden doch eigentlich von DMXC gerechnet (Midi sagt "starte den Effekt" oder "gehe zu der Stimmung" oder "setze die Intensität dieses Effektes auf 60%", aber was das dann für die Daten im DMX Universum bedeutet - damit hat MIDI doch nix mehr zu tun).

  • Hallo Stagemanager


    erstmal danke für die ausführilchen Beschreibungen.


    Das OSC PlugIN benutze ich nur für geringe Steuerungen vom Smartphone.
    Disco Strobes/Blinder zB.
    Das sollte die MIDI Chain eigentlich nicht beeinflussen.



    Wie kann ich denn die Rate an Midievents auslesen ?
    Midi soll via CC Fader Helligkeiten von Dimmern ( Egal ob Generisch oder LED ) und RGB Kanälen steuern
    .. also also Dimmer und RGB Gruppen
    Dies ist je nach Veranstaltung etwas unterschiedlich.


    Submaster waren nur als Testumgebung definiert.
    I.d.R baue ich Presets im Effektsequenzer für alles was man braucht.
    So gibt es Presets für Dimmer-Gruppen,RGB-Gruppen,Positionen,Moves,Chases und Memorys bestimmter Lichtstimmungen.


    Manchmal gibt es auch 'Beschleunigungs-(Sub)Master'.. zB.. BCF CC Pottys die den SpeedMaster oder einzelne oder mehrere Effekt-Beschleunigungen steuern(dimmen)


    Moves,Chases,Positions werden über Midi On/Off Notes bedient .. da gibts auch keine Probleme
    Nur das Faden via Midi CC auf besagte Gruppen wird nix ..


    Wenn zB DMXC relativ viel zu tun hat ( MOVE + CHASE ) dann ist es fast unmöglich Die zugehörigen DimmerKanalGruppen mit besagtem CC Fader zu Dimmen.


    Ich habe mal folgendes Probiert ..
    - alle Midi Tools deinstalliert
    - neues und nackiges DMXC-Projekt
    - OSC PlugIN deaktiviert
    - ArtNet PlugIn aktiviert und via Loopback ein "Artnet" aufgebaut
    - 'Bernd Otts Midi to Art-net Converter' (Bomac) installiert
    - Midi-Events auf DMX-Kanäle geroutet ( 2 CC Fader / 2 On/Off Note Buttons )
    - DMX-In Kanäle abgegriffen und auf einen DimmerGruppeneffekt gelegt..
    ( DMX-IN Kanal 1 -> Effekt -> DIM-GR-1 -> intensität setzten mit Start/Stop )


    Leider funktioniert das auch noch nicht so Gut.Komischerweise wird, so wie es aussieht, alle 3 Sekunden der Kanal mit eingestelltem wert gesendet und alle 3 Sekunden alle Kanäle auf 0 gesetzt.
    Ergebnis .. Behringer CC Fader 1 steht auf 100 und der Effekt hat alle 3 Sekunden für 3 Sekunden 100, sonst 0 .. *komisch*
    Könnte bedeuten das Bomac immer auf allen Kanälen 0 ausgibt und nur definierte Kanäle alle 3 Sekunden das eingestellte bekommen.
    Da muss ich nochmal bei ihm im Forum lesen obs dazu was gibt.


    Das eigentlich Dimmverhalten scheint etwas besser zu laufen .. das werde ich noch weiter intensiver testen ...
    Das Tool ist aber auch eher für GMA2-ONPC geschrieben worden.



    Gruß,Stephan2


    Referenz:
    https://quantendrehung.de/cms/…idi-to-art-net-converter/

  • "Wie kann ich denn die Rate an Midievents auslesen ?"


    Auslesen weiß ich nicht.
    Meine Zahlen sind Angaben der Spezifikation. Ob Wikipedia oder eine andere Quelle weiß ich gerade nicht mehr.
    Gilt damit auch eigentlich nur für das echte MIDI-Signal (also das, was über die 5-pol-DIN-Stecker läuft). Aber auch bei MIDI over USB oder over wasauchimmer werden die Events sicher nicht schneller als definiert erzeugt - wenn irgendwo eine "echte" MIDI-Strecke dazwischen ist, wäre das ja schon mal die erste Staustelle.


    Was Du im ersten Teil beschreibst ist für mich vollständig plausibel.
    Gerade beim Dimmen werden jede Menge Events erzeugt. Und da kann es schon mal sein, dass sich das System verschluckt, Events verloren gehen u.s.w.


    Das "ich habe mal folgendes probiert" hab ich nicht nachvollzogen. Aber allein aufgrund der Liste beteiligter Programme wundert mich allerdings komisches Verhalten nicht.
    Grundlegend jonglierst Du laufend zwischen zwei grundsätzlich unterschiedlich arbeitenden Systemen:
    MIDI als Nachrichtenorientiertes Protokoll (Events) - es wird übertragen, "wenn sich was ändert".
    DMX (bzw. Artnet) als Zustandsorientiertes Protokoll - es wird zyklisch ein komplettes Abbild des Universums (der Universen) gesendet.
    Klar, was ich meine?

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