Wenn Lichttechnik Frust erzeugt

  • Hallo allerseits,


    habt ihr auch solche Tage bei denen ihr euch die Frage stellt ob das ganze sich lohnt?


    Ich betreibe Veranstaltungstechnik seit 1998. Und in den letzten Jahren kommt es vermehrt vor, das ich mit Leuten in Konkurenz gestellt werde, die weder von Ton, noch Licht eine Ahnung haben. Solche die mit 2 Stativen ihre T-Bar mit Effektstrahler überbelasten und mit dem billigsten DMX-Interface und idiotensichere Software es trotzdem nur gebacken bekommen die Strahler alle gleichzeitig im Sound2Light-Modus zu betreiben, die Anlage nach Dose und Blechmülleimer klingt, besch***en auflegen, aber sich für die geilste Sau halten.
    Sonst belächele ich das ja und Argumentiere mit Qualität und Know-How
    Meine Arbeit spricht für sich. Aber manche kommen ernsthaft an mit dem Spruch "der macht das alles für 150€"


    Und weil das heute nicht gereicht hat, will ich an meinem neuen Projekt weiter programmieren und mir fällt die grüne LED vom Moving-Head (TMH-6) aus.
    Das doofe ist, das ich diesen Defekt vor ca 3Jahren schon einmal hatte aber nicht beheben konnte. Hatte aber noch Garantie (1 Monat vor Ablauf).


    Grüße aus dem verka**ten Süden

  • Und das sagt uns was?
    Ich fürchte, genau von denen, die Du da zitierst rennen hier auch genug rum. Höchst ambitionierte Amateure, die vermutlich sogar bessere Lichtshows machen als Du hier zitierst, die aber aufgrund ihrer Quali eigentlich das Material nur reintragen, aber nicht verwenden dürfen. Die reagieren immer dann recht allergisch, wenn man denen die Regeln der BG vorhält, welche Quali man denn für welche Tätigkeiten braucht (war mal die BGI 801, ist jetzt aber alles neu nummeriert). Aber so lange das die Kunden nicht interessiert... Ich kenne sogar einen V-Techniker, guter PL, heller Kopf, umgänglicher Typ, der seine Meisterausbildung abgebrochen hat, weil dessen Chef ihm klar gesagt hat "Meine Kunden sind nicht bereit, einen Meister zu zahlen (obwohl er nötig wäre), also werde ich Dich auch nicht wie einen Meister zahlen, selbst wenn Du die Quali hast". Und das ist ne angesehene Firma, die gut im Geschäft ist.


    Es ist eine Erkenntnis in allen Bereichen, dass es immer jemanden gibt, der es noch billiger machen kann. Glück hat, wer so unabhängig ist und das schulterzuckend zur Kenntnis nehmen kann und in Ruhe darauf warten kann, dass der Kunde in einem Jahr doch wieder angekrochen kommt, weil's halt doch nix war für 150 EUR.


    Aber wer kennt die Baustellen nicht, bei der sich zwei von drei gebuchten Hands krank melden, wo der dritte Verstärker angekarrt werden muss, weil der erste (erst vor nem halben Jahr für 250 EUR reparierte) die Sicherung im Schaltschrank fliegen schickt und der zweite auf einem Kanal taub ist, im Rigg ein Fluter hängt, der für ein Auslösen des RCD auf der Lichtversorgung sorgt (aber welcher?), beim Soundcheck auffällt, dass bei einer Box (natürlich auch im Rigg...) der Hochtöner tot ist, der "Möchtegern-Top-Act" meint, er müsse am Handsender, den man ihm gegeben hat, die Frequenz verstellen und dann rummotzt, was das für ein Sch... sei, und der Veranstalter mit einem gefüllten Bierkrug dem Tonpult gefährlich nahe kommt, weil er - in bierseliger Laune - dringend sagen muss, was du für ein feiner Kerl bist, aber in der Küche würde man nix verstehen, was auf der Bühne gesagt wird. Aber ist das ein Grund, einen eigenen Thread aufzumachen?

  • der grund war einfach mal zum plaudern und zu erfahren wie der ein oder andere von euch damit umgeht.


    mit amateure hab ich keine probleme und gerade preisdumbing ist auch nicht neu.
    jedoch gibt es bei anfängern/amateuren den unterschied das es zig gibt die sich mühe geben und dazu lernen, von denen es gerade hier im forum mehr gibt als bei anderen und leute die keinen bock haben sich mit der materie zu befassen.


    natürlich jedem das seine - meistens ärgert mich das auch nicht.
    bloß habe ich eine extrem besch*** woche und wollte mich darüber austauschen wie "ihr" damit umgeht...

  • Ich stelle vorallem fest, dass die Leute die enthusiastisch lernen und später viel können, das nicht groß rausposaunen, sondern einfach einen guten Job machen.
    Die aber, die aber keine Ahnung haben, halten sich für einen Licht-/Ton-/DJ-gott und verhalten sich auch so.


    Doch es geht noch besser: nicht mal Gewerbe angemeldet und schwarz abrechnen, aber nicht nur bei Freunden und bekannten, sondern im größeren Stil, mit Website, Flyern und allem drum und dran.
    Gruß
    Scyte

    Was mit Gaffer nicht klebt, ist kaputt! :rolleyes:


    Je mehr Käse desto mehr Löcher
    Je mehr Löcher desto weniger Käse
    Ergo:
    Je mehr Käse desto weniger Käse :thumbup:

  • solche kenne ich auch


    und (auch wenn es auf mich bezogen ist oder auch nicht) halte ich mich nicht für den besten und lerne auch nie aus -
    aber wie gehst du damit um, wenn du damit verglichen wirsd und dir noch ein strahler oder irgendein gerät kaputt geht. in meinen fall sind es nun bereits 2 - die woche läuft wohl alles schief bei mir.



    falls es sich so negativ/ausfallend liest,
    dann ENTSCHULDIGE ich mich aufrichtig bei allen.
    ich wollte niemanden zu nahe treten oder gar schlecht machen.
    ebenso bin ich nicht der beste


    ich wollte lediglich nur wissen wie ihr mit ähnlich frustrierenden situationen umgeht.


    offenbar hab ich mich wohl mehr als schlecht ausgedrückt dass das ganze nach hinten los gegangen ist.
    der thread kann ruhig gelöscht werden

  • Lichtfuzzi du warst von mir keines Falls gemeint!!! Ich denke man muss den Kunden einfach öfter klar machen, das zuverlässige Leistungen sehr wichtig sind, also auch Geld kosten dürfen.


    Vielleicht mit folgenem Beispiel:
    1x Schlechte Musik, oder gar total Ausfall, Licht always offBeat -> Keine Stimmung und schon kommen beim nächsten mal keine Leute mehr.
    Wenn ein Club/etc. aber den Ruf hat ist IMMER gut ist (Licht/Ton/Stimmung) läuft der Laden.


    Nach dem Motto: "ich koste Preis xxx, dafür kommen aber die Kunden wieder und du verdienst ein Vielfaches."
    Das kann man natürlich nicht immer bringen erhöt die akzeptanz aber um einiges.


    Gruß
    Scyte

    Was mit Gaffer nicht klebt, ist kaputt! :rolleyes:


    Je mehr Käse desto mehr Löcher
    Je mehr Löcher desto weniger Käse
    Ergo:
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  • in der regel mache ich das auch so, bzw das sind meine argumente und preis ist auch verhandlungsbasis und "relativ"


    ich vergass am anfang zu erwähnen das ich besagten dj persönlich kenne. eigentlich gönne ich es ihm ja. bloß mal von der fehlenden mühe, ist es einfach gefährlich und fahrlässig.
    es ist einfach vieles diese woche gewesen das mich negativ verstimmt und ich will ja das was ich mache ja auch so gut es geht machen und natürlich auch besser werden meine grenzen und mein horizont erweitern.


    irgedwie passt dein motto mit dem käse die woche sehr gut zu mir;-)

  • Mit meinem Schlusssatz wollte ich keineswegs Deinen Frust vergrößern.
    Hab Dir ja auch in meinem Posting meine Strategie im Umgang mit solchen Situationen geschildert. Und ich hab Dir ebenso geschildert, dass Du damit alles andere als allein bist.
    Kurz zusammengefasst wäre das "Ar.... denken, Ärmel hochkrempeln und weitermachen". Aber das sage ich wie bereits geschildert aus der komfortablen Situation heraus, dass mich auch der dauerhafte Wegfall eines Kunden nicht in existenzielle Nöte wirft.
    Es gibt sogar manche Situationen, da war ich schon ganz glücklich, dass der neue Vereinsvorstand einen Neffen hat, der ne gaaaanz tolle Licht- und Tonanlage hat ("das musst Du verstehen, der macht das so gern und auch noch billiger") und jetzt das Weihnachts- und Neujahrslaientheater vom gemischten Chor Hintertupfingen beleuchtet und beschallt, bei dem sich mir schon immer die Fußnägel hochgerollt haben. Und manchmal blockiert einen ein wiederkehrender, aber ungeliebter Termin. Fällt der weg, ist man plötzlich frei für was anderes.


    Oder bist Du schon an dem Punkt, wo Du nur mit Widerwillen das Material für den nächsten Job zusammenrichtest? Dann musst Du was Grundlegendes ändern, bevor Du zu alt bist.
    Am Umgang damit unterscheidet sich Amateur von Profi. Dieses "heute war ein sch... Tag"-Gefühl muss ein Profi wegstecken und trotzdem seine Arbeit solide machen, so lange es sich eben nicht um einen grundsätzlichen Widerwillen gegen die Arbeit handelt.
    Dann nennen wir den Thread "Gemotze am Stammtisch" und das muss auch mal sein.


    Manchmal kann sich selbst ein Job, der ganz mistig begonnen hat, zu einem grandiosen Ergebnis entwickeln.


    Und so lange es bei Dir auch die Jobs gibt, wo die Party dann kocht und Du mit Dir so richtig zufrieden bist und der Veranstalter noch beim Abbau sagt "Die Party ist nächstes Jahr am... - trags Dir schon mal ein", dann wiegt das so ne Sch... Woche doch gut wieder auf.

  • vielen dank!


    auch ich lehne manches ab. wenn ich das "privat" mache. soll es mir spass machen und das verbrauchsmatrial und transport bezahlt werden (auch wenn nichts übrig bleibt) da ist die herangehensweise über den betrieb eine andere.


    ich bin auch wieder drüber weg und nächste woche werde ich sicher auch darüber lachen können


    happy weekend

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