Live@Work - 21_KW40 - Out of the box

Das erste Halbjahr 2021 verlief wie der große Teil des Jahres 2020: Clubs geschlossen, kleinere und größere private Feiern nicht zulässig und auch alle anderen Arten von Veranstaltungen mit Publikum waren - wenn überhaupt - nur vereinzelt und mit strengen Auflagen möglich. Kurzum: es herrschte Stillstand. Und auch unser Equipment verbrachte seine Zeit in den dunklen Transportcases - allerdings dann nicht die ganze Zeit. Über die Wochen entstand die Idee, dass mein Bruder und ich in dieser Zeit eine weitere Lightshow produzieren. So ließ sich das Notwendige mit dem Praktischen verbinden: unsere Geräte liefen mal wieder eine Zeit lang und wir erhielten hoffentlich entsprechend ansprechendes Videomaterial.


Nachdem die Entscheidung gefallen war, dass mein Bruder und ich im Idealfall zwei Lightshows produzieren möchten, kam die Frage nach dem Setup. Aus irgendeinem Grund setzte sich uns die Idee in den Kopf, bei diesen Shows gewissermaßen "out of the box" zu agieren. Soll heißen: die beteiligten Geräte verbleiben für die Shows grob gesprochen dort, wo sie die letzten Wochen und Monate hauptsächlich standen. Nämlich in den Regalen in unserem Lager. Natürlich musste dafür kurzfristig die eigentliche Ordnung optimiert werden, denn sonst wäre der vollständige Bewegungsfreiraum aller Geräte nicht darstellbar gewesen. Irgendwie war alles wie füreinander geschaffen, selbst wenn es an manchen Ecken doch knapp war.


Durch die so entstandene und vielleicht auf den ersten Blick unkonventionelle Anordnung der Geräte - insbesondere im Falle der Spot- und der Beam-Moving-Heads - ergaben sich sehr interessante Konstellationen, welche sich als allesamt Showelemente prima nutzen ließen. Bestimmt dürfte euch auffallen, dass Bewegungen und Fahren nur einen untergeordneten Teil der Shows einnehmen und somit eher Highlights darstellen. Gerade im Rahmen dieses Setups lag mein Augenmerk beim Programmieren darauf, die Besonderheiten dieses Aufbaus in den Vordergrund zu stellen. Ein markantes Beispiel stellen die entstandenen Fächer für die Spot- und der Beam-Moving-Heads dar, wodurch am Ende eine überdimensionale Matrix entstand - die bespielte Wandfläche betrug rund 6,5 m in der Breite und rund 3 m in der Höhe. In dieser Spielfläche kamen dann folgende Geräte zum Einsatz:

  • 11 Futurelight Mega Color Wave.i Moving-Bar
  • 8 Futurelight DMH-160 Spot-Moving-Head
  • 4 Futurelight DMB-160 Beam-Moving-Head
  • 12 LightmaXX Platinum LED MINI PAR Tri-LED
  • 1 Antari Z-350 Fazer

Die Ansteuerung erfolgte wie bei meinen letzten Lightshows auch mittels DMXControl 3.2.2 und unser Octo Art-Net-Node von Ulrich Radig.



Bezüglich der Umsetzung gibt es insofern nichts neues zu berichten. Ich habe mir die Musiktitel zum einen in DMXControl 3 hinterlegt, um die Show-Cuelists per internem Timecode zu triggern. Auf der anderen Seite langen die gleichen Daten auch noch in Audacity, woraus ich mir die zugehörigen Zeiten notiert und in die Cuelists übertragen habe. Darüber hinaus kann ich an dieser Stelle noch folgende Rahmendaten zur Umsetzung in DMXControl 3 nennen:

  • Die Shows umfassen 112 bzw. 189 Cues, wobei ich für beide Shows noch weitere Cuelists programmiert habe, welche aus der Hauptshow getriggert wurden und dann in Schleifen oder einmalig durchliefen. Diese zusätzlichen Cuelists sind dann auch teilweise zeitlich für ganz spezielle Teile des Songs abgestimmt.
  • Nicht nur die Shows selbst sondern auch das Grundlicht wurde automatisch aus und nach der Show wieder eingeschaltet.
  • Wir haben beide Shows mehrmals mit mehreren Kameras aufgezeichnet, sodass ich bei der Postproduktion aus 30 Perspektiven wählen konnte.
  • Die Programmierung erfolgte ohne den Einsatz eines Visualizers. Einzig die Effekte der Moving-Bars konnte ich im Vorfeld mit realen Geräten vorbereiten, weil ich ein paar bei mir stehen hatte. Aus den letzten beiden Shows heraus konnte ich bereits abschätzen, welche Aktionsräume gut funktionieren. Somit bedurfte es vor Ort nur einer Feinabstimmung. Dies ist natürlich ein Vorteil, wenn man mit seinen eigenen Geräten in einem durchaus bekannten Umfeld arbeiten kann.
  • Bei der zweiten Show habe ich im Vorfeld gezielt nur einen Teil vorbereitet. Nach dem Einleuchten konnte ich die Passagen vor Ort vervielfältigen und ersparte mir so einen Teil der Anpassungsarbeiten.
  • Essenziell wichtig waren für mich auch wieder einige Device Groups sowie die gezielte Zuordnung der Geräte zu diesen Device Groups. In Verbindung mit dem Group Handling ließen sich einige äußerlich komplex anmutende Effekte vergleichsweise einfach mit nur zwei bis drei Cues umsetzen.
  • Positionen habe ich größtenteils entsprechend der Device Groups als Preset hinterlegt, weil ich diese innerhalb eines Songs auch mehrfach verwendete.

Mit diesen Rahmendaten und Hintergrundinformationen beziehungsweise vielleicht auch dem ein oder anderen Tipp ausgestattet bleibt mir abschließend nur noch zu sagen: viel Spaß beim Ansehen der Shows.


Stefan


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Kommentare

  • Wow. Die Videos sehen echt klasse aus. Hat Spaß gemacht, sie anzuschauen. Tolle Effekte, die du da zeigst. Und auch die Kameraführung/Schnitttechnik überzeugt.

    Die "Location" perfektioniert das Video. Ich finde, das hat etwas.

    Gruß Patrick


    PS: Es wäre bestimmt für viele (auch für mich) interessant, das zugehörige Projekt mal sehen zu können. :)

    Danke 1
    • Hallo Patrick,


      danke für diese tolle Rückmeldung. Freut mich, dass dir die Videos und das zu Grunde liegende Konzept gefallen. :)


      Stefan