Live@Work - 18_KW41 - 3. Bericht: Hochzeit in der Neuen Brüderkirche, Kassel
- LightningBrothers
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Mit ein bisschen Verhandlungsgeschick und überzeugenden Argumenten kann man seinen Auftraggebern zu verschiedenen Anlässen auch ein bisschen mehr Licht zur Verfügung stellen, als nur einfache Strahlen- und Flowereffekte. Genau an dieser Stelle konnten mein Bruder und ich das Brautpaar überzeugen und so stieg der Umfang der Lichttechnik entsprechend an. Da sich das Brautpaar für das gemeinsame Abendessen mit seinen Gästen und die anschließende Feier die Neue Brüderkirche in Kassel aussuchte, welche mittlerweile seit vielen Jahren eine beliebte Eventlocation ist, wollten wir mit unserer Technik nicht von dem alt ehrwürdigen Gebäude ablenken oder gar die Blicke auf uns ziehen. Somit fiel die in der Kirche fest verbaute Traverse für eine klassische Beleuchtung der Tanzfläche weg. Nach ein bisschen Überlegen waren am Ende genau elf Meter Ein-Punkt-Truss, mehrere Würfel und zugehörige Anschlagmittel im Einsatz, die wir in Form zweier Fensterrahmen bereits in unserem Lager vormontierten. In der Kirche bestückten wir jeden Fensterrahmen mit je einem Spot Moving Head und befestigten das fertig verkabelte Element an der vorhandenen Traverse. Weitere vier Beam Moving Heads erhielten ihren Platz auf dem Altar und mit insgesamt 15 LED-Scheinwerfen wurde das vorhandene Licht in der Kirche ergänzt.
Bei diesem Lichtsetup mit acht Moving Heads und 15 LED-Scheinwerfern war es außer Frage, dass hier eine DMX-Steuerung zum Einsatz kommen muss. Ein DMX-Pult, worüber das Licht parallel vom DJ mit betreut wird oder gar eine Sound-To-Light-Lösung waren keine Option, was auch in den Vorgesprächen entsprechend vermittelt wurde. Somit konnten alle Geräte ihre Wirkung voll entfalten: während des gemeinsamen Abendessens sorgen statische Szenen für eine gemütliche Lichtstimmung mit dezenten farblichen Akzenten, wo hingegen es nach dem Eröffnungstanz hieß "Feuer frei!" und bis in den Morgengrauen getanzt wurde.
Das zugehörige Projekt in DMXControl 3 war im Übrigen abermals kein neues. Ich habe auch für diese Veranstaltung im Vorfeld nur kleine Optimierungen an der Programmierung vorgenommen (unter anderem fasste ich zwei Softdesk-Seiten zu einer zusammen) und vor Ort galt mein Hauptaugenmerk der Anpassung der Bewegungen und Positionen. Zehn Bewegungen, sieben feste Positionen und zehn verschiedene Gobo-Effekte für die Moving Heads sowie eine gewisse Summe an verschiedene Lauflichtern und statische Farben, verbunden mit Blinder- und Strobe-Effekten auf der Tastatur haben über den Abend ausgereicht, um zu jedem Song, aber auch innerhalb eines Songs immer eine andere Stimmung vom Licht her zu erzeugen. So wurde mir am Licht-PC genauso wenig langweilig, wie den Gästen auf der Tanzfläche. Und im Nachhinein betrachtet war ich echt erstaunt, wie viel mehr manchmal doch weniger sein kann.
Stefan
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